Nach 31 JahrenGemeinde Nümbrecht soll Träger des Jugendzentrums werden

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Kleine Tannenbäume säumen die Straße vor dem Jugendzentrum in Nümbrecht. Mit seiner Fachwerk- und Schieferfassade macht das Gebäude einen pittoresken Eindruck.

Nach 31 Jahren steht das Jugendzentrum in Nümbrecht vor einem Wechsel in die Trägerschaft der Gemeinde.

Die Gemeinde Nümbrecht soll die Trägerschaft des Jugendzentrums an der Hauptstraße übernehmen. Hintergrund ist, dass es dem jetzigen Trägerverein, dem Katholischen Verein Heim der offenen Tür e.V., der rein ehrenamtlich tätig ist, schlicht an Nachwuchs mangelt.

Die Gemeinde Nümbrecht soll die Trägerschaft des Jugendzentrums an der Hauptstraße übernehmen. Eine entsprechende Empfehlung an den Rat hat jetzt der Familien-, Jugend- und Sozialausschuss einstimmig ausgesprochen. Hintergrund ist, dass es dem jetzigen Trägerverein, dem Katholischen Verein „Heim der offenen Tür“, der rein ehrenamtlich tätig ist, schlicht an Nachwuchs mangelt. „Wir sind ein sehr kleiner Verein“, berichtete Vorstandsmitglied Dr. Jorg Nürmberger in der jüngsten Sitzung dieses Ausschusses.

Breitgefächerte Jugendarbeit

Seit 31 Jahren unterhält der Verein die Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche an der Hauptstraße, die eine anerkannte Einrichtung der offenen Jugendhilfe sei. Der Trägerverein verstehe sich als konfessioneller Träger mit ausdrücklich überkonfessionellen Angebot – er werde tatkräftig vom CVJM unterstützt. Ein fester Stamm von 30 bis 50 Kindern und Jugendlichen besuche das Zentrum, das an jedem Wochentag öffnet, regelmäßig.

Das Angebot ist breitgefächert, wie auch Oliver Werner – seit zehn Jahren Leiter des Jugendzentrums – und Geschäftsführer Andreas Groß dem Ausschuss mitteilten. So gibt es zweimal pro Woche Abendsport. „Es geht darum, einen Raum zu bieten, die Kinder und Jugendlichen am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu lassen“, erklärte Werner. Das Angebot sei sehr niederschwellig und ausdrücklich offen für alle.

Ich wünsche mir sehr, dass der neue Träger das weiterführt und weiterentwickelt, was wir aufgebaut haben.
Andreas Groß

Offener Treff, Bogenschießen, gemeinsames Kochen und auch externe Angebote wie Zeltlager oder Kanufahren – für reichlich Abwechslung sorgen die Mitarbeiter. Und das soll auch nach einer Übernahme so bleiben. Groß sagte: „Ich wünsche mir von einem neuen Träger, dass er die Mitarbeiter so übernimmt, wie sie sind, denn sie sind der Kern des Unternehmens. Und ich wünsche mir sehr, dass der neue Träger das weiterführt und weiterentwickelt, was wir aufgebaut haben. Ich weiß, das kann man nicht erwarten, aber ich wünsche es mir.“

Das positive Votum des Ausschusses dürfte Hinweis darauf sein, dass sich die Nümbrechter Politik diesen Wünschen nicht verschließen möchte. Zumal auch Bürgermeister Hilko Redenius die „wertvolle Arbeit des Jugendzentrums“ betonte und andeutete, nur dann für eine Übernahme zu plädieren, wenn genau diese Wünsche erfüllt würden – mit dem gleichen Personal, nach den gleichen Prinzipien, mit dem gleichen Anspruch, eine offene Jugendarbeit wirklich für alle anzubieten.

Kein finanzieller Kraftakt

Eine Übernahme wäre für die Gemeinde finanziell kein Kraftakt. Das Gebäude, in dem das Jugendzentrum firmiert, gehört ihr sowieso schon, „und auch das Personal wird heute schon bei der Gemeinde geführt, da kommt keine neue Arbeit auf uns zu“. Die Kosten für den laufenden Betrieb trägt das Kreisjugendamt und würde das auch weiter tun.

Bevor der Rat einen Beschluss fasst, muss auch der Haupt- und Finanzausschuss eine Empfehlung aussprechen.

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