250 FahrzeugeDas 21. Oldtimer-Motorrad-Treffen in Nümbrecht-Prombach fand großen Anklang

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Ein Mann steht in der Türe eines alten Borgwart Isabella Cpupe.

Neugierige Blicke zog der Borgward Isabella Coupe, Baujahr 1961, von Sascha Georgi aus Nümbrecht auf sich.

Gut 250 Oldtimer- und Youngtimer-Motorräder säumten am Himmelfahrtstag die Straßen in Nümbrecht-Prombach.

Die Nümbrechter Ortschaft Prombach platzte am Donnerstag aus allen Nähten. Gut 250 Oldtimer- und Youngtimer-Motorräder säumten die Straßen rund um das Dorfhaus. Auch einige historische Autos hatten sich dazugesellt. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher warfen neugierige Blicke auf die Gefährte, kamen mit deren Besitzern ins Gespräch, die sich auch untereinander austauschten. „So viele Teilnehmer wie heute, hatten wir noch nie“, berichtete Manfred Henry Daub, Vorsitzender des Gemeinnützigen Vereins Prombach, der das Motorrad-Oldtimer-Treffen in diesem Jahr bereits zum 21. Mal – traditionell am Himmelfahrtstag – organisiert hatte.

Start des Oldtimer-Motorrad-Treffens einst mit 30 Motorrädern

Bei bestem Wetter strahlte das Vereinsteam, bekleidet in gelben T-Shirts, mit der Sonne um die Wette, die auch die zumeist blitzblank polierten Motorräder und Mopeds ins beste Licht rückte. Mit 30 Motorrädern hatte der Verein im Jahr 2000 einst angefangen, und das, obwohl die Vereinsmitglieder selbst gar keinen Bezug zu Oldtimern haben.

„Uns geht es um die Gäste, dass wir hier im Dorf zusammenkommen und einen schönen Nachmittag haben“, erzählte Daub. Gut 20 Vereinsmitglieder sorgten am Donnerstag unter anderem für die passende Verpflegung. Mehr Werbung als sonst, hätten sie nicht gemacht, meinte Daub. „Das Treffen spricht sich vor allem per Mundpropaganda herum. 70 Prozent aller, die heute hier sind, sind Stammgäste.“

Dazu gehörten auch die Simsonfreunde Oberberg, die mit zahlreichen Clubmitgliedern gemeinsam nach Prombach gefahren waren und sich vor Ort auch für die anderen Maschinen interessierten. Bereits bei ihrem eigenen Simsontreffen am 1. Mai hatten sie einen neuen Teilnehmerrekord mit rund 150 Simson-Mopeds verzeichnet. „Das waren so viele wie nie zuvor. Eine Gruppe aus dem Ruhrpott war zum ersten Mal dabei“, berichteten Michael Koch und Manfred Haas.

Großer Andrang bei Treffen in Nümbrecht-Prombach

Und so staunten sie auch in Prombach nicht schlecht über den großen Andrang. Viele hätten sich in der Corona-Zeit mit Lockdown und sozialer Distanz wohl ein Hobby gesucht, ihre alten Schätze in der Garage wiederentdeckt und restauriert. Und nun wollen sie diese zeigen, vermuteten die Simsonfreunde.

Nicht erst in der Pandemie ist dagegen die Leidenschaft für alte Honda CY 50-Mopeds bei Benno Bergmann entstanden. Der Düsseldorfer nahm das erste Mal am Treffen in Prombach teil und präsentierte unter anderem eine gelbe Honda CY50, 50 Kubik, Baujahr 1981, die er – passend zur Farbe – mit dem Logo der Deutschen Post lackiert hatte.

Über Freunde aus einem „Honda CY 50-Club“, die in Engelskirchen-Wallefeld wohnen, war er auf das Treffen im Oberbergischen aufmerksam geworden und mit diesen dort auch als Gruppe vertreten. Seine Leidenschaft für Mopeds bestehe schon lange. „Seit ich mir mit 15 Jahren das erste Moped gekauft habe, obwohl ich da noch gar keinen Führerschein hatte“, berichtete. Das Hobby blieb auch nach der Jugend. Das tolle an der Fahrt mit einer Honda CY 50: „Es ist eine Wiederentdeckung der Langsamkeit im oftmals hektischem Alltag“, beschrieb es Bergmann.

Neugierige Blicke zog derweil einige Meter weiter ein Borgward Isabella Coupe, Baujahr 1961, auf sich. Dessen Besitzer Sascha Georgi aus Nümbrecht berichtete von der Geschichte des Wagens. So habe er den Wagen mit 75 PS und Schiebedach vor 40 Jahren restauriert. Damals sei Borgward wegen Insolvenz nicht mehr populär gewesen und Ersatzteile waren schwer zu bekommen. Deshalb kaufte sich Georgi kurzerhand zwei baugleiche Modelle in teils schlechtem Zustand und machte daraus eins. Mit seinem Vater baute er seinen Borgward komplett neu auf und lackierte ihn neu. Das Ergebnis konnte sich in Prombach sehen lassen.


Simsonfreunde Oberberg nehmen am Drei-Länder-Moped-Marathon teil

Nach ihrer Teilnahme am Schwarzwaldmarathon im vergangenen Jahr, nehmen einige Mitglieder der Simsonfreunde Oberberg auch in diesem Jahr wieder an einem Marathon teil. Für sieben von ihnen geht es in diesem Jahr am 17. Juni zum Drei-Länder-Moped-Marathon in Bad Hersfeld, der vom Hessischen Kegelspiel durch den Thüringer Wald bis in die Bayrische Rhön führt.

Mehrere Männer und eine Frau stehen mit ihren Simson-Mopeds in einer Reihe.

Die Simsonfreunde Oberberg waren nicht nur in Prombach vertreten, sie stehen auch in den Startlöchern für einen neuen Marathon.

Die „Glorreichen Sieben“ haben sie sich genannt und die entsprechend bedruckten T-Shirts für die Fahrt schon in Auftrag gegeben, berichtet Manfred Haas, der wieder dabei ist. Mit 600 anderen Mopedfahrern (50 Kubik) gehen die Oberberger dort an den Start der rund 220 Kilometer langen Strecke. Das Ziel: „Ohne Panne im Ziel ankommen. Die Zeit ist uns egal“, berichtet Michael Koch.

Für den Notfall einer Panne, haben sie bereits Ersatzteile zusammengesucht, die sie mit nach Bad Hersfeld nehmen. Was die Simsonfreunde auf dem Weg des Marathons durch drei Bundesländer an landschaftlichen Highlights erwartet, davon möchten sie sich überraschen lassen.

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