Tierschutzverein OberbergFinanzexperte Mario Schevardo ist neuer Vorsitzender

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Wechselseitiges Vertrauen: der neue Vorsitzende Mario Schevardo (l.) und Vorgänger Horst Giesen.

Wechselseitiges Vertrauen: der neue Vorsitzende Mario Schevardo (l.) und Vorgänger Horst Giesen.

  • Der neue Mann an der Spitze des Tierschutzvereins Oberberg steht für wirtschaftliche Kompetenz.
  • Im Beruf leitet Mario Schevardo die Volksbank-Filiale im Gummersbacher Forum-Einkaufszentrum.
  • Der 43-jährige Reichshofer konnte die Mitglieder davon überzeugen, dass er auch die notwendige Tierliebe mitbringt, um das Amt erfolgreich zu führen.

Wiehl – Er und seine Frau haben zu Hause zwei einst herrenlose Straßenhunde, die ihnen aus Spanien vermittelt wurden. Der nun ausgeschiedene Tierschutzvereinsvorsitzende Horst Giesen selbst hat damals Haus, Herrchen und Grundstück bei der obligatorischen Überprüfung die Hundetauglichkeit attestiert. Der alte und der neue Vorsitzende kennen sich zudem aus der Zusammenarbeit für eine sogenannte Crowdfunding-Aktion, bei der mit Unterstützung der Volksbank 15 000 Euro für den Ausbau des Tierheims eingesammelt wurden. In den vergangenen Wochen nahm Schevardo die Bilanzen des Vereins unter die Lupe und prüfte Rücklagen und Kostenstruktur. In dieser Weise entstand ein wechselseitiges Vertrauen, dass nun für einen reibungslosen Übergang sorgt.

Das war vor zehn Jahren, als Giesen Verantwortung im Tierschutzvereinsvorstand übernahm, noch ganz anders. Bis dahin hatte der oberbergische Tierschutz vor allem mit wirtschaftlichen Problemen und Personalquerelen Schlagzeilen gemacht, auf den Vereinsversammlungen ging es hoch her. 2012 wurde Horst Giesen Vorsitzender. Unter seiner Führung gewann der Verein neues Vertrauen bei Vertragskommunen, Spendern und Sponsoren. Der Verein wurde wirtschaftlich saniert, zudem wurde eine Sanierung des Tierheims begonnen. 2019 erlebte der laufende Fünfjahresplan einen ersten Höhepunkt mit der Einweihung eines neuen tiermedizinischen Gebäudes.

250 000 Euro für ein neues Hundehaus

Bei der Versammlung in Wiehl genehmigten die 51 anwesenden Mitglieder nun auch die Investition von 250 000 Euro in ein neues Hundehaus, das im kommenden Jahr gebaut wird. Das Fundament liegt bereits. Und danach folgt der Abriss des Altgebäudes und der Ausbau des daran anschließenden Gebäudes. Ende 2023 soll dem Verein eine runderneuerte Anlage zur Verfügung stehen. Horst Giesens Beitrag zu diesem Meilenstein in der Vereinsgeschichte honorierten die Mitglieder bei seiner Verabschiedung mit Applaus, Geschenkkörben und der Ehrenmitgliedschaft. Aus familiären Gründen ist der 80-jährige Reichshofer bereits an den Bodensee gezogen.

Tiere finden ein Zuhause: Im Tierheim wurde bereits das Fundament für ein neues Hundezwingerhaus gelegt, der zweite von drei Bauabschnitten bei der laufenden Neugestaltung.

Tiere finden ein Zuhause: Im Tierheim wurde bereits das Fundament für ein neues Hundezwingerhaus gelegt, der zweite von drei Bauabschnitten bei der laufenden Neugestaltung.

Sein Nachfolger wird sich nicht mit dem gleichen Zeitaufwand der Aufgabe widmen können wie der Rentner Giesen in den vergangenen Jahren. Mario Schevardo sprach erst mit seiner Ehefrau, bevor er sich bereit erklärte, das Amt zu übernehmen. Die Aufgaben im Vorstand will er breiter verteilen. „Ich bin ehrgeizig und zielstrebig, aber ein Teamplayer“, sagte Schevardo in seiner Vorstellung.

Schevardo verfolgt konkrete Ziele

An seiner Seite stehen nach der Wahl Franziska Roggendorf als erste stellvertretende Vorsitzende mit langer Tierschutzerfahrung und Ralf Kolwer als zweiter stellvertretender Vorsitzender, der sich in technischen Belangen gut auskennt. Dazu kommen Ursula Göbel als Kassenwartin und Janin Lindemann, die in einer Kampfabstimmung zur Schriftführerin gewählt wurde und sich für die Belange der Katzen einsetzen möchte.

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Schevardo arbeitet gern auf konkrete Ziele hin, an denen sich der Erfolg messen lässt. So möchte er die Mitgliederzahl erhöhen, die seit Jahren bei 300 liegt. Sechs Kommunen im mittleren und südlichen Teil des Kreises sind Vertragspartner, Waldbröl könnte dazu kommen. „Aber bei allen Plänen gilt natürlich immer: Die Tiere stehen im Vordergrund.“

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