Von Lübeck nach KreuzlingenHandballer Fynn Gonschor wechselt zu Schweizer Erstligisten

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Fynn Gonschor steht am Hafen vor einem Schild mit der Aufschrift „Kreuzlingen“.

Sportlich läuft es für den Marienheider Fynn Gonschor beim HSC Kreuzlingen gut und wenn er frei hat, genießt er seine Zeit am Bodensee.

Der Marienheider Handballer und ehemalige Spieler des VfL Gummersbach, Fynn Gonschor, verlässt den Zweitligisten VfL Lübeck.

Am Ende ging für Handballer Fynn Gonschor (23) alles ganz schnell. Sonntags spielte er in der Zweiten Bundesliga noch mit dem VfL Lübeck-Schwartau bei den Eulen Ludwigshafen, am Dienstag trainierte er das erste Mal mit seinen neuen Mannschaftskollegen des HSC Kreuzlingen. Statt sich den Wind an der Ostsee um die Nase wehen zu lassen, wohnt der Marienheider nun mit Blick auf den Bodensee.

Kreuzlingen ist Aufsteiger in die Erste Schweizer Liga und wird vom ehemaligen Bundesliga-Spieler Heiko Grimm trainiert. Für den Linksaußen war der Wechsel kein einfacher Schritt. Vor dreieinhalb Jahren hatte es ihn vom VfL Gummersbach nach Lübeck gezogen, dort hatte er eine neue Heimat gefunden und seine Freundin kennengelernt. „Ich habe mich dort unfassbar wohlgefühlt“, sagt Gonschor. Bei Lübeck war der 23-Jährige zudem Jugendtrainer.

Im Sommer kam mit David Röhrig ein neuer Trainer zum Zweitligisten. „Ich bekam immer weniger Spielzeiten“, erzählt der Marienheider. Gleichzeitig hat er aber noch einen Vertrag beim VfL Lübeck bis Ende Juni 2024. „Ich habe begonnen, eine neue Herausforderung zu suchen, um mehr Spielpraxis zu sammeln“, so der Linksaußen. Mitte November kam die Anfrage von Heiko Grimm, der Verstärkung für Linksaußen suchte – und zwar ab sofort.

Fynn Gonschor ist mittlerweile richtig in Kreuzlingen angekommen

Die Gespräche zwischen Trainer und Spieler liefen so positiv, dass Gonschor Lübeck um eine Freistellung bat und den Schritt in die Schweiz tat. Eigentlich wollte er sich nur bis zum Sommer binden, unterschrieb dann aber einen Vertrag bis Sommer 2024, mit der Möglichkeit zum Ende der Saison auszusteigen.

Nachdem er die ersten beiden Wochen im Hotel geschlafen hat, ist Fynn Gonschor zum 1. Dezember in eine Wohnung umgezogen und richtig in Kreuzlingen angekommen. „Der Verein kümmert sich sehr gut um uns Spieler“, sagt der 23-Jährige. Sportlich lief es für Fynn Gonschor von Beginn an. „Heiko Grimm gibt mir sehr viele Freiheiten und Verantwortung.“ Er kann sich zeigen, auch wenn Kreuzlingen gegen den Abstieg spielt.

Da es in der Schweizer Ersten Liga nur zehn Mannschaften gibt, treten alle Teams dreimal gegeneinander an und die ersten Acht spielen dann den Meister aus. Die beiden letztplatzierten Teams treten dann im Modus „Best of   Five“ gegeneinander an. Wer unterliegt, der steigt ab. „Egal wo man in der Tabelle steht, bleibt es bis zum Schluss spannend“, erklärt Gonschor. Er tritt nicht nur auf Linksaußen an, sondern auch auf der Halbposition oder spielt vorgezogen in der Abwehr.

Mut im Kampf um den Klassenerhalt gab dem Tabellenletzten die knappe 32:34-Niederlage gegen den Primus Kriens-Luzren mit dem Ex-Bundesligaspieler und künftigen Schweizer Nationaltrainer Andy Schmid. Mit fünf Toren war Fynn Gonschor der beste Werfer seines Teams.

Im Januar hat der 23-Jährige zudem seinen Bachelor in Betriebswirtschaftslehre abgelegt und beginnt Anfang April mit dem Masterstudium, diesmal aber nicht in Präsenz, sondern als Fernstudium. In einem der größten Autohäuser der Schweiz sammelt Fynn Gonschor in Teilzeit zudem bereits Berufserfahrung im Bereich Marketing. „Ich habe alles gut angetroffen und es läuft für mich besser als nach Plan“, sagt der Handballer.

Im nahe gelegenen Konstanz hat Fynn Gonschor auch schon ein Spiel   des Zweitligaaussteigers HSG Konstanz besucht. Die Konstanzer werden von Jörg Lützelberger trainiert, der als Leiter der Handballakademie des VfL den Marienheider einst nach Gummersbach geholt hatte.

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