Bei der Waldbröler Treckerparty war das Traktorpulling der Höhepunkt.
Schwere BremslastTraktorpulling bei Waldbröler Treckerparty

Zwei Fahrer steuern den Bremswagen und verlagern den Ballast immer weiter nach vorn.
Copyright: Michael Kupper
Ein aufwühlendes Erlebnis hat das Treckerteam der Dorfgemeinschaft aus der Waldbröler Ortschaft Schönenbach am Wochenende auf der Wiese neben der Lademacher-Waldarena auf die Beine gestellt. Die „Treckerparty im Büsch“ war ein voller Erfolg, auch dank professioneller Organisation. Vorsitzender Tim Duisberg versichert: „Wir haben uns diesmal besonders viel Mühe gegeben.“
Highlight war das „Traktorpulling“, bei dem Fahrer und Maschinen ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellten. Ein solcher Wettbewerb hat erstmals im Oberbergischen stattgefunden. Ziel war dabei, einen Bremswagen über eine Strecke von rund 100 Metern zu ziehen. Dieses Spezialgerät des Lohnunternehmers Markus Schneider aus Oberlauch bei Prüm in der Eifel hat im vorderen Bereich eine Stahlplatte, die auf dem Boden aufliegt. Erschwerend kommt hinzu, dass auf dem Rahmen eine bewegliche Ballastbox installiert ist, die sich – von den hinteren Rädern angetrieben – mit jedem geschleppten Meter weiter nach vorne bewegt und so den Druck der Stahlplatte auf den Untergrund zunehmend verstärkt.
Jochen Barthems und Lukas Theisen sitzen während des Schleppvorgangs auf dem Wagen an Kontrollpulten, die die Geschwindigkeit der Ballastverlagerung regeln. Barthems erläutert, dass zwei verschiedene Bremswagen zum Einsatz kommen: „Den größeren können wir mit bis zu 25, den kleinen bis zu sieben Tonnen Stahlplatten als Ballast beladen.“ „Ich habe so etwas noch nie gemacht“, bekennt der 17-jährige Waldbröler Joel Boddenberg.
Die Strecke wird in Mitleidenschaft gezogen
Er stellt sich der Herausforderung mit dem 150 PS starken Steyr Profi 4145 seines Vaters Frank. Am Ende hat er den „Full Pull“ geschafft, also die gesamte Strecke bewältigt: „Das war interessant und spannend – als die Räder zu wühlen begannen, habe ich abwechselnd links und rechts gelenkt, und dann passte es.“ Klar, dass dabei die Strecke in Mitleidenschaft gezogen wird. Um gleiche Voraussetzungen für alle Fahrer zu schaffen, glättet das Treckerteam den Boden nach jeder Fahrt mit einem Erdhobel und verdichtet ihn anschließend mit einer Walze. Derweil spielt Niklas Schwarzbach aus Mehren bei Altenkirchen mit den sechs Fanfaren und dem Schiffshorn an seinem Schlepper: „Ich kann damit 36 Melodien erzeugen.“
Er hat den Traktor vor einem Jahr gekauft und will ihn nun auf Vordermann bringen: „Der soll einmal das Supermodel unter den Treckern werden.“ Stolz ist er darauf, dass das Fahrzeug von 1993 mit nur 5000 Betriebsstunden bisher jeden Morgen problemlos angesprungen ist: „Und wenn nicht, reicht ein Schlag auf die Motorhaube.“ Gleich daneben präsentiert Dirk Kösning aus Eitorf seine Mini-Hot-Rods: „Im Prinzip sind das Go-Karts mit Straßenzulassung.“
Vor einem Jahr hat er sich diese kleinen Flitzer mit 14 PS zugelegt und bietet nun geführte Touren durch Oberberg und den Rhein-Sieg-Kreis an. Kösning erzählt, dass er die Fahrzeuge in Köln erlebt hat. Das habe mit den vielen Ampeln nicht so recht Spaß gemacht: „Jetzt hole ich die Dinger aufs Land.“ Den abendlichen Abschluss machte eine Party unter dem großen Lastenfallschirm, am Freitag auch mit Livemusik.