Nachwuchsmangel ist Anlass für AlarmSorgen bei Waldbröler Feuerwehr

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Geehrte und Ehrende bei der Waldbröler Feuerwehr: (v.l.) Eckhard Gran, Larissa Weber, Wilfried Fischer, Reinhard Wirths, Heribert Wagener, Christoph Mach, Ricarda Wehling, Daniel Funke, Klaus Knieper, Andre Wendeler und Sebastian Pack.

Geehrte und Ehrende bei der Waldbröler Feuerwehr: (v.l.) Eckhard Gran, Larissa Weber, Wilfried Fischer, Reinhard Wirths, Heribert Wagener, Christoph Mach, Ricarda Wehling, Daniel Funke, Klaus Knieper, Andre Wendeler und Sebastian Pack.

Die 112 hat für die Waldbröler Freiwillige Feuerwehr eine besondere Bedeutung. Einerseits ist die 112 – wie überall – Notrufnummer für Rettungsdienst und Feuerwehr. In Waldbröl waren es zum Stichtag 31. Dezember zudem exakt 112 Aktive, die ausrücken konnten, wenn jemand die 112 gewählt hatte.

Doch ist diese Zahl für die Waldbröler Wehrführung Anlass, Alarm zu schlagen, laut Stadtbrandmeister Daniel Wendeler fehlen rund 100 Einsatzkräfte. „Die Einsatzstärke zu erhöhen, wird eine der wichtigsten Aufgaben sein“, sagte er im Jahresbericht, der anlässlich der Jahresdienstbesprechung, die traditionell im Gerätehaus Thierseifen stattfand, vorgelegt wurde. Einen Lichtblick, was die Bereitschaft junger Menschen, sich in der Feuerwehr für ihre Stadt zu engagieren, gibt es freilich: Durch Wechsel aus der Jugendfeuerwehr und auch durch Quereinsteiger ist die Einsatzstärke bis jetzt auf 123 gestiegen, und zunehmend finden auch junge Frauen den Weg in die Freiwillige Feuerwehr Waldbröl, bzw. eine der vier Einheiten.

30 Brandeinsätze und 59 Fehlalarme

Was die Einsätze betraf, so war das Jahr 2021 aus Sicht von Daniel Wendeler und seinem Vertreter Sebastian Pack ein „normales“ Jahr: 30 Brandeinsätze, 119 mal Technische Hilfeleistung, 59 Fehlalarme. Wenn da nicht der 14. Juli gewesen wäre, jener Tag, der das gesamte Ahrtal sowie Teile des Erft-Kreises verwüstete und auch im Nordkreis einschließlich Engelskirchen und Lindlar erhebliche Hochwasserschäden verursachte. Hier waren drei Waldbröler Einheiten zur überörtlichen Hilfe angefordert worden.

Dass Kreisbrandmeister Wilfried Fischer in seinem Grußwort sagte: „Macht weiter so, dann ist mir um Waldbröl nicht bange“, liegt an den zahlreichen Maßnahmen, die zur Modernisierung, Schlagkraft und auch Stärkung der Kameradschaft der Waldbröler Wehr bereits umgesetzt oder eingeleitet wurden. Da ist zum einen die Bildung von Fachabteilungen, etwa für die Ausbildung oder die Öffentlichkeitsarbeit einschließlich der „Corporate Identity“.

Künftig im Netz gemeinsam unterwegs

Letzteres bedeutet, dass nun die Einheiten Waldbröl, Heide, Geilenkausen und Thierseifen ein einheitliches Logo haben und auch in ihrer Internetpräsenz künftig gemeinschaftlich unterwegs sind. Auch die Präsenz in den sogenannten Sozialen Medien, explizit Facebook und Instagram, soll ausgebaut werden, mit Plakataktionen unter dem Stichwort „Teamplayer“ sollen weitere Aktive für die Freiwillige Feuerwehr gewonnen werden.400 bis 500 zusätzliche Arbeitsstunden haben Christoph Mach und Sabrina Barckow mit ihrem Team für die Öffentlichkeitsarbeit investiert, was auch der Kreisbrandmeister mit Hochachtung honorierte. Ein dickes Pfund in punkto Nachwuchs ist die seit vier Jahren von Ricarda Wehling geleitete Jugendfeuerwehr, die 2021 – wie auch die Ehrenabteilung – pandemiebedingt nur eingeschränkt agieren konnte.

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Einen kurzen Draht gibt es zwischen der Freiwilligen Feuerwehr und Rat und Verwaltung der Marktstadt, deren Bürgermeisterin Larissa Weber den „überragenden Zusammenhalt der Kameradinnen und Kameraden“ würdigte. Mehr als acht Millionen Euro stelle die Stadt in den nächsten drei Jahren bereit, u.a. für das neue Gerätehaus Thierseifen oder die neue Drehleiter die im Sommer ’23 zur Verfügung stehen soll. Für die geplanten Gerätehäuser Geilenkausen und Heide sind noch Grundstücks-Verhandlungen erforderlich.

Etliche Jubilare wurden geehrt, nicht alle waren anwesend: Eckhard Gran, Christoph Mach, Daniel Jakobi, Björn Priebe (25 Jahre), Heribert Wagner, Helmut Dresbach, Werner Roth, Ulrich Simon (50 Jahre Verband der Feuerwehr, VdF), Reinhard Wirths und Lothar Ott (60 Jahre VdF).

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