Suche im Panarbora-Park in WaldbrölWildkatzen breiten sich weiter aus

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Die Wildkatze ist nur schwer von Hauskatzen zu unterscheiden. Ein Merkmal: ist der buschige Schwanz mit dunklen Ringen.

Die Wildkatze ist nur schwer von Hauskatzen zu unterscheiden. Ein Merkmal: ist der buschige Schwanz mit dunklen Ringen.

Bereits im Februar hat die Wildkatzenexpertin, Dr. Christine Thiel-Bender, im Gebiet des Nutscheids südöstlich von Ruppichteroth und nördlich von Windeck bis zum Naturerlebnispark Panarbora in Waldbröl intensiv nach Wildkatzen gesucht. Das hatte die Wildkatzenbotschafterin der Landesgeschäftsstelle des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in einer Veranstaltung des Ruppichterother Ortsverbandes des Bergischen Naturschutzvereins (RBN) in Schönenberg angekündigt. Mit Hilfe von Lockstäben, die mit Baldrian angesprüht werden, stellt sie fest, ob es in diesem Teil des Waldgebietes bereits Wildkatzen gibt. „Denn diese Region eignet sich besonders gut als Lebensraum für die europäische Wildkatze“, sagt Thiel-Bender. Es könne auf jeden Fall nicht mehr so lange dauern, bis sich auch dort Wildkatzen angesiedelt hätten.

Diplomarbeit über Wildkatzen in der Eifel geschrieben

Die scheuen Tiere ernähren sich vor allem von Mäusen, sogar zu 80 Prozent von Wühlmäusen. Für den gesamten Rhein-Sieg-Kreis schätzt die Expertin, die ihre Diplomarbeit über die Wildkatzen in der Eifel und ihre Doktorarbeit über den afrikanischen Serval, eine schwarz gefleckte Wildkatzenart, schrieb, den Bestand von Wildkatzen auf 50 Tiere. Rechtsrheinisch dürften es nach ihrer Einschätzung allerdings nur zehn bis 15 Wildkatzen sein. Einige der Tiere leben im Siebengebirge. Auch aus der Leuscheid und der Wahner Heide wurden schon Exemplare gemeldet. In der Gemeinde Windeck wurden ebenfalls Wildkatzen gesichtet. Sie seien aber oft nur sehr schwer von hiesigen Hauskatzen zu unterscheiden. Die Tiere seien wohl aus dem Nationalpark Eifel eingewandert, betont Wildkatzenbotschafterin Thiel-Bender.

Ausbreitung vom Westerwald

Aber auch im rheinland-pfälzischen Westerwald breiteten sich die Wildkatzen von Süden her aus. Das geht mit einem knappen Kilometer pro Jahr aber recht langsam, weil die dort vor 100 Jahren ausgerotteten Wildtiere nur kurze Wanderungen machen. Der BUND unterstützt die Rückkehr der Wildkatzen seit Jahren und hat dafür auch mehrere Projekte entwickelt wie den „Wildkatzensprung“.

Darin werden zum Beispiel ein Wildkatzen Wegeplan erstellt, Korridore für die Tiere vorgeschlagen und auch gepflanzt, die nun Waldgebiete selbst über Feldflure und Wiesen hinweg miteinander verbinden. Der Ortsverbandsvorsitzende Heinz Schumacher betonte, der im Jahr 1980 gegründete Ortsverband lege großen Wert auf die Pflege und Entwicklung von solchen Lebensräumen.

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