Sieg im ersten AnlaufWaldbrölerin Tanja Heinze ist amtierende Deutsche Meisterin im E-Dart

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Eine Frau wirft einen Dartpfeil auf ein Board.

Zunächst lag die Waldbrölerin mit 0:2 zurück, kämpfte sich aber wieder in den Wettbewerb und entschied ihn für sich.

Bei den Meisterschaften in Kalkar setzte sich die Oberbergerin gegen 37 Mitbewerberinnen am E-Dartboard durch.

Spätestens seit dem Erfolg des Saarländers Gabriel Clemens bei der letztjährigen Darts-Weltmeisterschaft ist der Darts-Sport in der Breite der deutschen Gesellschaft angekommen. Doch nicht nur aus dem Saarland, sondern auch Oberberg gibt es Erfreuliches von der Dartscheibe zu berichten: Die Waldbrölerin Tanja Heinze ist amtierende Deutsche Meistern im E-Dart.

Bei den Meisterschaften in Kalkar setzte sie sich gegen 37 Mitbewerberinnen am E-Dartboard durch. Zur Erklärung: Beim E-Dart wirft man im Gegensatz zum konventionellen Dart nicht auf eine aus Sisalfasern bestehende, sondern auf eine elektronische Dartscheibe. Abgesehen von den leicht unterschiedlichen Maßen dieser beiden Scheiben haben E-Dartpfeile keine Stahl-, sondern Kunststoffspitzen.

Tanja Heinze lernt den Dartsport über ihren Bekanntenkreis kennen

Tanja Heinze lernte den Sport aus dem Bekanntenkreis kennen: „Alle Freunde von uns haben gedartet“, erinnert sich die 42-Jährige. Vor zehn Jahren begann sie dann selbst, trat ihrer ersten Dartmannschaft bei. „Beim Darts lernt man viele Menschen kennen“ erklärt Heinze. „Dazusitzen und zu spielen, mit anderen Leuten, macht mir einfach Spaß“. Zwischenzeitlich legte sie die Dartpfeile allerdings auch einmal in die Ecke, doch vor einem Jahr gründet sie selbst eine Mannschaft, die „Atomic Kittens“.

Die Mannschaft tritt in der niedrigsten Spielklasse, der C-Liga, an. Unter den sieben Mitgliedern befinden sich sowohl die Tochter als auch der Sohn, Heinzes Mann spielt mit seinem Team bereits in der A-Liga. Dass Dart eine Familienleidenschaft ist, erkennt man auch an dem E-Dart-Automaten im heimischen Wohnzimmer. Hier trifft sich Familie Heinze gern zusammen mit Freunden zum abendlichen Dartsspielen.

Eine Frau steht vor einem Dartbord und hält einen Pokal in den Händen. Die Arme hat sie zum Jubel ausgestreckt.

Nach dem Meisterschaftsgewinn war der Jubel bei Tanja Heinze groß.

Das Mannschaftstraining hingegen findet im Waldbröler Lokal „Kotelettchen“ statt. Von Waldbröl aus reiste Heinze zusammen mit ihrer Familie auch Mitte Oktober nach Kalkar. „Das war meine erste E-Dart-Meisterschaft“, erinnert sie sich.

Das werden ihre Gegnerinnen wohl nicht bemerkt haben: Sieg für Sieg fuhr Heinze im Einzelwettbewerb der Damen ein. Zwischenzeitlich gab   es sogar Tränen, wie Heinze erzählt: „Ich habe so gut gespielt und ständig gewonnen, das musste irgendwann raus“ erinnert sie sich. Mit fortgeschrittenem Turnierstand leerte sich die Kalkarer Halle, und nach sechs Siegen stand Heinze im Finale, das auf der Hauptbühne unter Zuschauern ausgespielt wurde.

„Da hatte ich schon Herzklopfen“ erinnert sich Heinze. Ihre mitgereiste Familie dürfte ähnlich empfunden haben, denn Heinze lag schnell mit 0-2 zurück. „Da dachte ich, es ist vorbei“ erinnert sich die Waldbrölerin. Doch sie kämpft sich zurück. Beim Stand vom 3:3 wird das entscheidende siebte Leg ausgespielt, das sie schließlich mit einem Dart in der Doppel-Acht für sich entscheidet.

„Danach bin ich erst einmal meinem Mann in die Arme gefallen“, erinnert sich Heinze. „Es waren Spielerinnen dabei, die viel länger spielen als ich“, blickt die neue deutsche Meisterin zurück, und betont mit Blick auf ihren Erfolg: „Damit hatte ich wirklich gar nicht gerechnet“. Dass sie sich nun „Deutsche Meisterin“ nennen kann, ist für Heinze etwas ganz Besonderes: „Es ist ein schönes Gefühl, wenn man jetzt von Bekannten darauf angesprochen wird“, freut sich die Darterin.

Wenn man sie fragt, ob sie sich jetzt etwas vorgenommen hat, ist die Antwort erst einmal simpel: „Einfach weitermachen“. Doch die Ziele für die kommende Meisterschaft sind klar gesteckt: „Ich möchte meinen Titel natürlich verteidigen“, betont Heinze.

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