Interview mit Anne LothWipperfürth soll noch lebens- und liebenswerter werden

Lesezeit 3 Minuten
Wipperfürths Bürgermeisterin Anne Loth im Gespräch.

Wipperfürths Bürgermeisterin Anne Loth im Gespräch.

Was sind die zentralen und großen Projekte in Wipperfürth in diesem Jahr? Das verrät Bürgermeisterin Anne Loth im Interview.

Anne Loth ist seit 2020 Bürgermeisterin von Wipperfürth. Im Interview mit Stefan Corssen spricht sie über die zentralen Vorhaben der Stadt in diesem Jahr.

Welches Thema steht 2024 als erstes auf der Agenda?

Anne Loth: Es muss die Vorgehensweise zum Gesamtprojekt für ein neues Schulzentrum auf dem Mühlenberg festgelegt werden, mit Fertigstellung des Fachtraktes mit Mensa für die Haupt- und Realschule in fünf Jahren. Dabei gibt es die Möglichkeit, einen Wettbewerb auszuschreiben – eine Möglichkeit, die wir priorisieren, weil ein solcher Wettbewerb mehr Chancen auf gute Ideen bietet.

Bis dahin benötigen wir dringend eine Interimslösung für naturwissenschaftliche Fachräume für beide Schulen. Bis 2025 muss hier eine Lösung mit Containern und dem Umbau von Unterrichtsräumen erfolgen. Der Abriss der Konrad-Adenauer-Hauptschule hat bereits begonnen, mithilfe einer Fachfirma findet hier zunächst ein zirkulärer Rückbau statt, das heißt, die zum Bau verwendeten Materialien werden so weit wie möglich wiederverwertet.

Stichwort Schulen: An der Antonius-Grundschule wird ein zusätzlicher Klassenraum gebraucht. Und am EvB-Gymnasium, wo wir Ende 2023 die Planung für die Modernisierung gestoppt haben, weil es einen Raumüberhang gibt, prüfen wir, ob die Städtische Musikschule dort dauerhaft untergebracht werden kann.

Wie geht es weiter mit der geplanten Unterkunft für Geflüchtete an der Bahnstraße?

Hier mussten wir uns eng mit einer beratenden Rechtsanwaltskanzlei abstimmen, das hat leider zu Verzögerungen geführt. Die Fertigstellung und Übergabe der Wohnraumcontainer an der Bahnstraße wird sich deshalb voraussichtlich bis November 2024 verschieben.

Die ersten Planungen für eine Unterkunft an der Bahnstraße gab es im Februar 2023. Warum dauert die Umsetzung so lange?

Das förmliche Vergabeverfahren und die angespannte Marktsituation haben nicht zur Beschleunigung des Beschaffungsverfahrens beigetragen.

Stichwort Verkehr: Was sind hier die nächsten Schritte?

Der Kreisverkehr an der Polizeiwache soll im März/April 2024 freigegeben werden. Wir sind beauftragt, die von der Politik beschlossene Sperrung der Hochstraße umsetzen, ich gehe davon aus, dass es hierzu noch Gespräche mit der Bezirksregierung geben wird. Die Planungen für den neuen Busbahnhof gehen weiter, wir sind dazu im Austausch mit der Ovag. Außerdem wird es auch in Wipperfürth ab dem Sommer ein Car-Sharing-Angebot geben, in Zusammenarbeit mit einem Anbieter aus Overath. Wir fangen mit der Innenstadt an, ein Angebot in den Kirchdörfern soll im Jahr 2025 folgen.

Ein Thema, dass vor allem vielen älteren Bürgern Sorge macht, ist die Ärzteversorgung in Wipperfürth.

Wir sind als Stadt im Gespräch mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), auch um zu klären, welche Fördermittel es gibt, um etwa die Niederlassung von jungen Ärzten zu fördern. Die KV schaut allerdings eher auf die laufende Versorgung, wir müssen in die Zukunft blicken. Dazu brauchen wir einen Überblick, um zu sehen, welche Ärzte hören in den kommenden Jahren möglicherweise auf. Und wir müssen überlegen, wie wir als Stadt noch lebens- und liebenswerter werden, um als Wohnort sowohl für Ärzte, aber auch für Fachkräfte attraktiver zu werden.

2024 stehen auch wieder verschiedene Großveranstaltungen an.

Ja, den Auftakt macht der Wanderevent „Bergische 50“ am 27. April. 3000 Teilnehmer haben sich für die „Bergische 50“ und die „Bergische 25“ schon angemeldet, die Anmeldung ist bereits geschlossen. Zugleich ist das der Auftakt der Bergischen Wanderwochen. Weiter geht es mit dem Radklassiker „Rund um Köln“ am 26. Mai. Und vom 7. bis 9. Juni findet erstmals auf dem Wipperfürther Marktplatz ein Weinfest statt. Außerdem sind wir beim Feierabendmarkt wieder mit dabei.

KStA abonnieren