Kampfmittel gesichertBombenentschärfer bergen in Wipperfürth Handgranate aus dem Zweiten Weltkrieg

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Die Granate in einem Laubhaufen.

Mitarbeiter von Straßen NRW haben die qualmende Granate am Floßbach gefunden.

Der Kampfmittelräumdienst hat in Jörgensmühle die Granate geborgen. Es war eine Handgranate aus dem Zweiten Weltkrieg, randvoll mit Phosphor.

15.30 Uhr: Zusätzliche Informationen der Bezirksregierung Düsseldorf

Auf Anfrage dieser Zeitung nimmt die Pressestelle der Bezirksregierung Düsseldorf Stellung, die Bezirksregierung ist zuständig für den Kampfmittelräumdienst. Bei dem Wipperfürther Fund handele es sich um einen Einzelfund, aus der Fundsituation sei nicht zu erkennen, wie diese Handgranate an den Fundort gekommen sei. Falls es aus den Archiven oder von Zeitzeugen Hinweise auf Erdkämpfe in Region  gibt, könne die örtliche Ordnungsbehörde bei der Bezirksregierung eine Luftbildauswertung beantragen.

"In den Luftbildern der alliierten Aufklärungsflüge sind keine Kampfmittel zu sehen, weder Bomben noch Handgranaten. Aber es können andere Objekte identifiziert werden, die indirekt auf Kampfmittel hinweisen: Bombentrichter und Bombenblindgängerverdachtspunkte (Einschlagstellen nicht detonierter Bomben) weisen auf Bombenblindgänger hin; Geschützstellungen, Laufgräben, Schützenlöcher, Trichter detonierter Granaten, Fahrspuren von Kettenfahrzeugen etc. weisen auf Erdkämpfe hin", so die Bezirksregierung.

13.30 Uhr: Wipperfürther Feuerwehr nimmt den Fundort unter die Lupe

Der Fund einer Phosphor-Handgranate im Wald bei Jörgensmühle beschäftigt auch am Mittwoch die Wipperfürther Feuerwehr. „Wir schauen uns den Fundort noch einmal an“, sagte Thomas Lamsfuß, der stellvertretende Leiter der Feuerwehr Wipperfürth, am Mittwochmorgen. Denn es ist nicht gänzlich ausgeschlossen, dass in unmittelbarer Nähe noch weitere Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg liegen.

Die Granate, die am Dienstagnachmittag gefunden wurde, stammt jedenfalls eindeutig aus US-amerikanischer Produktion. Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes aus Duisburg waren angerückt, sie hatten die Granate mitgenommen, ebenso einen Teil des kontaminierten Waldbodens. Denn Phosphor ist nicht nur hochentzündlich, sobald er mit Luft in Kontakt kommt, sondern auch sehr giftig.

Beim Kampfmittelräumdienst will man laut Feuerwehr nun Luftbilder aus der Region auswerten, die im Zweiten Weltkrieg aufgenommen wurden. So will man herausfinden, ob es in der Region verstärkt Angriffe gegeben hat. Der Kampfmittelräumdienst NRW kann auf rund 330.000 solcher Luftbilder zurückgreifen. Bomben und Granaten mit Phosphor werden bis heute in Kriegen eingesetzt. 

18.30 Uhr: Bombenentschärfer bergen die Handgranate aus dem Zweiten Weltkrieg

Als die Bombenentschärfer gegen 17.40 Uhr in Jörgensmühle eintrafen, war der Einsatz auch schon bald gelaufen. Die Experten stellten fest, dass es sich um eine amerikanische Handgranate aus dem Zweiten Weltkrieg handelt, randvoll mit Phosphor. Sie verpackten die Granate in eine Tüte, die dann in ihren Wagen und transportierten sie ab. Die Granate wollen die Kampfmittelräumer auf ihrem Gelände verbrennen. Auch einen Teil des kontaminierten Waldbodens nahmen die Spezialisten mit. Die Feuerwehr soll am Mittwoch den Fundort nochmal kontrollieren. Wie die Granate dorthin gelangt ist, war am Dienstagabend noch unklar.

17.24 Uhr: Mitarbeiter von Straßen NRW fanden qualmende Granate

Vor Ort berichten Einsatzkräfte, dass Mitarbeiter von Straßen NRW die qualmende Granate am Floßbach gefunden und den Notruf abgesetzt hatten. Derzeit versuchen zwei Feuerwehrleute mit einem C-Rohr und aus ausreichender Entfernung, das Objekt mit Wasser abzukühlen. Die Polizei habe ein Foto der vermeintlichen Granate an den Kampfmittelräumdienst gemailt. Die Experten hätten aus der Ferne das Objekt als Phosphor-Granate identifiziert. Selbst in Augenschein nehmen konnten die Kampfmittelräumer die vermeintliche Granate noch nicht, denn noch sind die Spezialisten aus Duisburg nicht eingetroffen.

Ein Wappen mit der Aufschrift „NRW-Kampfmittel-Beseitigungsdienst“ ist auf einer Jacke aufgenäht.

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst soll die Granate begutachten und gegebenenfalls entschärfen

Der Fundort befindet sich zirka 100 Meter von der Landesstraße 129 und knapp einen halben Kilometer vom nächsten Haus entfernt. Evakuierungen wurden bislang nicht vorgenommen.

Erstmeldung: Granate am Bach gefunden

Der Kampfmittelräumdienst ist am Dienstagnachmittag (27. Februar) in die Wipperfürther Ortschaft Jörgensmühle gerufen worden. Wie die Kreisleitstelle um 16.35 Uhr mitteilt, sei es vermutlich eine Phosphor-Granate, die am Floßbach in der Nähe der Landesstraße 129 gefunden wurde. Die Feuerwehr ist vor Ort.

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