Es gibt in Bergisch Gladbach viel wichtigere Themen als 400 Meter Laurentiusstraße, meint unser Kommentator.
Kommentar zur UmgestaltungDer Streit um die Laurentiusstraße hat Bergisch Gladbach geschadet

Der Streit um die Laurentiusstraße hat eine lange Geschichte.
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Endlich ist das Thema vorüber, sagte nach der Ausschusssitzung ein erleichterter Ausschussvorsitzender Dr. Josef Cramer. Cramer ist ein Grüner, und seine Bemerkung ließ tief blicken. Auch in der Gladbacher Politik gibt es so manchen, der der Diskussion um die Laurentiusstraße überdrüssig ist.
Zwei Jahre Verwaltungsarbeit liegen hinter den Planern, endlose Debatten, Zank und Zwist. War es das wert, dieser heftige Parteienstreit aller? Angesichts der tatsächlichen Probleme, die die Kreisstadt hat, darf man daran zweifeln. Zanders steht da an der Spitze, ein Jahrhundert-Projekt mit ungewissem Ausgang.
In Gladbach gibt es eine Fülle von wichtigen Projekten
Die Schulen sind alle sanierungsbedürftig, es fehlen Kindertagesstätten. Geflüchtete benötigen Wohnungen. Die Verwaltung wird 2025 zwei Rathausgebäude ersetzen. Es wird eine neue Feuer- und Rettungswache entstehen, in Gronau gibt es mit der Pappenfabrik Wachendorff ein weiteres Industrieareal, das vor einer Neustrukturierung steht.
Das zweite S-Bahn-Gleis wird geplant, der alte Bahndamm harrt seiner Zukunft. Natürlich das Klimakonzept und die Folgen des Klimawandels. Dutzende weiterer Projekte verlangen Aufmerksamkeit. Und was passiert in Gladbach?
Die Stadtgesellschaft zerbricht fast an einem Für und Wider für eine fahrradfreundliche Straße. Erst die Zukunft wird zeigen, was diese Debatte den Gladbachern gebracht hat. Damit sind nicht nur die Radfahrer gemeint. Es geht auch um die tiefen Gräben, die durch die Debatte in der Politik entstanden sind. Das Miteinander der Parteien scheint Risse bekommen zu haben.