Bergisch GladbachStudenten der FH arbeiten an nachhaltigem Verkehrskonzept

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Mit vielen kleinen Sensoren lässt sich die Belastung durch Abgase genau dokumentieren – und so gezielt gegensteuern.

Mit vielen kleinen Sensoren lässt sich die Belastung durch Abgase genau dokumentieren – und so gezielt gegensteuern.

Bergisch Gladbach – Die Kreisstadt könnte vielleicht schon bald als „Smart City“ betitelt werden. In Kooperation mit der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) werden jedenfalls künftig Pläne für intelligente Sensoren entwickelt, die beispielsweise die Abgas- und Feinstaubbelastung in den Straßen messen sollen. Unter „Smart City“ versteht man Entwicklungskonzepte, die Städte effizienter, technologisch fortschrittlicher, grüner und inklusiver gestalten.

„Alles, was ich messen kann, kann ich kontrollieren“, meint Peter Tutt, Dozent für Wirtschaftsinformatik an der in Bergisch Gladbach (FHDW). Um die digitale Entwicklung in Bergisch Gladbach voranzutreiben, haben seine Studierenden im letzten Semester an einem neuen Digitalprojekt gearbeitet. Bei Digitalisierungsfragen schneidet die Kreisstadt allerdings gar nicht mal so schlecht ab: Der 2019 erschienene Smart-City-Atlas zählt Bergisch Gladbach zu den 50 Vorreiterstädten Deutschlands.

Care-Päkchen für die Arbeit zu Hause

Verglichen wurden organisatorische Herangehensweisen bei Themen der öffentlichen Digitalisierung. Allerdings schnitt die Stadt in einer Studie zuvor auch sehr schlecht ab. Es hat sich also schon einiges zum Guten verändert.

Präsentation der Kursergebnisse: Maren Pelzer, Peter Tutt, Marcel Böttcher, Timo Schallenberg (v.links).

Präsentation der Kursergebnisse: Maren Pelzer, Peter Tutt, Marcel Böttcher, Timo Schallenberg (v.links).

Trotz der Corona-Beschränkungen und des Unterrichtsausfalls wollte Peter Tutt den Studierenden im fünften Semester die Möglichkeit bieten, an dem Pilot-Projekt zu arbeiten und ließ sich etwas Besonderes dafür einfallen: „Wir haben für alle Studierenden kleine Care-Päckchen“ vorbereitet. Da war alles drin, was sie zum Arbeiten zu Hause brauchten: Sensoren, Mikro-Computer, Kabel und alles andere.“ Online konnten die Wirtschaftsinformatiker sich austauschen und ihren Dozenten konsultieren, wenn es Probleme gab.

Feinstaub-Sensoren ermitteln Luftsauberkeit

Lernziel des Kurses „Angewandte Felder der Informatik“ war, dass die Studierenden mithilfe von kleinen Sensoren, Daten erfassen und diese über ein digitales Netzwerk versenden. Das übten sie unter anderem an einer Miniatur-Dampfmaschine. In anderen Projekten programmierten die Studierenden Feuchtigkeitsmessgeräte und brachten sie an Bäumen an. Oder sie installierten besagte Abgas- und Feinstaub-Sensoren an verschiedenen Orten um die Luftsauberkeit zu messen. „In einer Windschneise könnten Sensoren für Temperatur- und Windmessungen eingesetzt werden, um noch spezifischere Wetterdaten zu erhalten“, erklärt Tutt.

Außerdem könnten Botanik-Sensoren künftig dazu eingesetzt werden, die Bodentemperatur und Feuchtigkeit sowie die Lichtintensität zu messen. Auch die Konzentration eines Düngemittels im Boden könnte mit einem Sensor gemessen werden. Die Messgeräte seien zudem energieeffizient und kostengünstig in der Herstellung.

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Im Auftrag der Stadt Bergisch Gladbach wurde die FHDW in die Evaluierung neuer Sensoren-Technologien für das Stadtgebiet eingebunden. Auch in der Zukunft werde eine Zusammenarbeit mit FHDW bei der Evaluierung neuer technologischer Möglichkeiten angestrebt, sagt der Digitalisierungsbeauftragte der Kreisstadt, Marcel Böttcher.

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