Gertrud StockhausenStolperstein erinnert an NS-Opfer
Bergisch Gladbach – Vor dem ehemaligen Lehrerwohnhaus in Bärbroich wird am Freitag, 7. Februar, ein Stolperstein für Gertrud Stockhausen verlegt. Die im Jahr 1900 geborene Mutter des Komponisten Karlheinz Stockhausen wurde am 27. Mai 1941 im Zuge des Euthanasie-Programms der Nationalsozialisten in den Gaskammern der Tötungsanstalt Hadamar in Hessen ermordet.
Die Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig sind eine europäische Kunstaktion und werden in Gehwege unmittelbar vor den ehemaligen Wohnstätten von NS-Opfern verlegt. Die Steine sind mit biographischen Daten versehen, sollen den Opfern ihren Namen zurückgeben und die Erinnerung wach halten. Die Mahnmale zeigen, dass Verfolgung von Mitmenschen im Dritten Reich nicht nur weit weg geschah, sondern auch in unmittelbarer Nachbarschaft.
So wie im Falle von Gertrud Stockhausen. Die Ehefrau des Volksschullehrers in Bärbroich war 1932 psychisch erkrankt und nach einem Suizidversuch in die Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Galkhausen bei Langenfeld eingewiesen worden, wo sie bis 1941 lebte. Am 27. Mai 1941 wurde sie zusammen mit 89 anderen Menschen in die Tötungsanstalt Hadamar in Hessen-Nassau gebracht. Dort wurden behinderte und psychisch kranke Menschen systematisch ermordet. Auch die Familie Stockhausen erhielt im Juni 1941 eine Todesnachricht mit gefälschter Todesursache und gefälschten Datum.
Der Stolperstein wird am Freitag um 15.45 Uhr von Gunter Demnig verlegt. An der Feier teilnehmen wird auch die Schülerin Lisa Quernes vom Landesmusikgymnasium in Montabaur. Sie hatte im Rahmen des Geschichtswettbewerbes des Bundespräsidenten eine Forschungsarbeit über Gertrud Stockhausen verfasst. (spe)