UkraineHilferuf von Pfarrer an der Front – Overather und Gladbacher wollen unterstützen

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Ein Schützenpanzer steht auf einer Straße. Im Hintergrund sind Rauchwolken, Feuer und Gebäude zu sehen.

Bilder wie dieses aus Sloviansk haben sich bei Pater Tkach eingebrannt, der ein Fahrzeug sucht, um weitere Hilfe zu bringen.

Hilfsorganisationen aus Bergisch Gladbach und Overath suchen Fahrzeuge für ukrainische Partner – Spenden-Drive-In am nächsten Samstag.

Der Eindruck des Lebens an der Front sitzt noch tief bei Pater Victor Tkach. Vor ein paar Tagen ist der Diözesanökonom und Vikar des Bischofs von Kamjanez – Podilskyj, dessen Bistum der Gladbacher Verein Hilfe Litauen Belarus und die Humanitäre Hilfe Overath unterstützen, von der Front in der Ostukraine zurückgekehrt.

Wir konnten die Folgen des Grauens sehen, das die sogenannte „russische Welt“ hinterlassen hat.
Pater Victor Tkach, Diözesanökonom und Vikar des Bischofs von Kamjanez – Podilskyj

„Wir haben dort sehr heiße Tage erlebt, obwohl es mitten im Winter war“, schreibt er den Helfern im Bergischen. „Wir konnten die Folgen des Grauens sehen, das die sogenannte „russische Welt“ hinterlassen hat: zerstörte Siedlungen, verminte Felder und Wälder, viele verbrannte Panzer. Kurz: Tod und Zerstörung.“

Mit einem kleinen Team hat Pater Victor Tkach Hilfsgüter aus Deutschland zu denen gebracht, die trotz der nur 20 Kilometer entfernten Front in Städten wie Sloviansk oder Lyman geblieben sind. Auch nach Kramatorsk, Pokrovsk, Pawlohrad und Zaporizhzhia habe man Hilfsgüter gebracht. Gerne würde das Bistum die Verteilung der aus Deutschland eintreffenden Hilfe fortsetzen.

Im Kriegsland ist ein Transporter für die Hilfsgüter kaum zu bekommen

Allerdings haben Pater Victor Tkach und seine Mitstreiter ein Problem, wie sie Ulrich Gürster vom Verein Hilfe Litauen geschrieben haben: „Unsere Freiwilligen, die alle zwei bis drei Wochen Hilfsgüter in den Osten bringen, haben kein Auto und müssen jedes Mal um eines bitten.“

Keine leichte Aufgabe in einem Land im Krieg, wie Tkach schreibt: „Wir bräuchten ein oder noch besser zwei Autos. Gut wäre ein Transporter wie ein Mercedes Vito, ein Renault Trafic oder ein anderer Transporter, vielleicht sogar ein Lastwagen.“ Zudem werde dringend ein Auto zur Verteilung der Hilfsgüter vor Ort in Pawlohrad benötigt. „Ein VW Caddy oder etwas ähnliche wäre gut für sie“, schreibt Pater Tkach.

Bergische Hilfsorganisationen könnten Fahrzeuge schon im Mai bringen

Gürster und seine Mitstreiter aus dem eigenen Verein und der mit diesem kooperierenden Humanitären Hilfe könnten ein Fahrzeug bereits bei ihrem nächsten Hilfskonvoi Anfang Mai in die Ukraine bringen. „Deshalb suchen wir nun dringend entsprechende Fahrzeuge“, sagt Norbert Kuhl von der Humanitären Hilfe Overath.

Hilfstransporteure aus Overath und Bergisch Gladbach stehen mit einem Militärseelsorger vor einem Hilfstransporter.

Militärkaplan Pater Mykola Luchynskyi trafen Ulrich Gürster (l.), Karin Fischer (r.) und Norbert Kuhl (2.v.r.) beim jüngsten Hilfskonvoi.

„Wer uns helfen kann, kann auch gerne zum Spenden-Drive-In nächste Woche Samstag in Bensberg kommen, oder uns einfach vorher anrufen“, sagt Norbert Kuhl.

 Der Vorsitzende der Humanitären Hilfe Overath ist unter 0170 / 350 30 40 zu erreichen, Ulrich Gürster unter 0179 / 458 24 44. Weitere Informationen zu Unterstützungsmöglichkeiten sind auch auf den Internetseiten der beiden Hilfsorganisationen, Hilfe Litauen Belarus und Humanitäre Hilfe Overath erhältlich.


Spenden-Drive-In für die bergische Ukraine-Hilfe

Folgende Hilfsgüter können beim Spenden-Drive-In am Samstag, 25. März, von 8 bis 14 Uhr an der Johannes-Gutenberg-Realschule, Kaule 19-21, in Bergisch Gladbach-Bensberg abgegeben werden:Haltbare Lebensmittel: Zucker, Kaffee, Tee, Reis, Nudeln, Konservendosen mit Fleisch und Fisch, sonstige Lebensmittel in Dosen, Babynahrung in Gläsern, Milchpulver und „5-Minuten“-Suppen. Hygieneartikel: Baby- und Erwachsenenwindeln, Flüssigseife, Duschgel, Shampoo, Zahnpasta und -bürsten, Binden, Tampons, Feuchttücher, Einmalhandschuhe, FFP2-Masken und Desinfektionsmittel Medikamente: unter anderem Verbandsmaterial (z.B. Mullbinden, Kompressen), Autoverbandskasten Sonstige Hilfsgüter: Rollatoren, Rollstühle, Unterarmgehstützen, Toilettenstuhl, intakte Fahrräder, Stromgeneratoren, Schlafsäcke, Decken Gereinigte Kleidung/Textilien werden lediglich im Bananenkarton angenommen, mit der Bitte um 3 Euro Transportkostenspende pro Karton.