Bundeswehr im PflegestiftSoldaten helfen Personallücken zu schließen

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Die Bundeswehr hilft im Alten- und Pflegeheim Malteserstift in Overath-Marialinden aus.

Die Bundeswehr hilft im Alten- und Pflegeheim Malteserstift in Overath-Marialinden aus.

Rhein-Berg – Drei weitere Todesfälle hat der Krisenstab des Kreises am Freitag gemeldet. „Es handelt sich um eine über 90-jährige und zwei über 80-jährige Personen aus Bergisch Gladbach, die an den Folgen einer Covid-19-Infektion gestorben sind“, so Krisenstabssprecherin Birgit Bär am Freitagnachmittag.

Auch im Alten- und Pflegeheim Malteserstift in Overath-Marialinden stehen die Zeichen keineswegs auf Entspannung der Lage. Bei weiteren Tests stellte das Kreisgesundheitsamt fest, dass sich weitere 14 Bewohner und Mitarbeitende mit dem Coronavirus infiziert haben. Wie berichtet, waren bereits vor zwei Wochen 35 Corona-Fälle in der Senioreneinrichtung bekannt geworden. „Seit Mitte der Woche sind vier Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr als Helfer im Haus tätig“, sagt Krisenstabssprecherin Birgit Bär. „Sie unterstützen die dortigen Pflegekräfte und helfen die Personallücken zu schließen.“

Hilfe bei der Ermittlung von Kontaktpersonen

Auch im Lagezentrum im Kreishaus unterstützt die Bundeswehr seit Mitte Oktober die Mitarbeiter des Kreises unter anderem bei der Ermittlung von möglichen Kontaktpersonen neu Infizierter. Am Donnerstag besuchte Generalmajor Bernhardt Schaak das Lagezentrum des Kreisgesundheitsamtes. Der Stellvertreter des Kommandierenden Generals und Chef des Stabes Luftwaffentruppenkommando würdigte nach Angaben des Kreises den Corona-Einsatz: „Es ist gut zu sehen, dass hier Menschen unmittelbar geholfen wird und die Zusammenarbeit so gut klappt“, erklärte Schaak gegenüber den Angehörigen des Luftwaffentruppenkommandos Köln/Wahn.

14 aktive Soldaten und eine Soldatin aus dieser Einheit unterstützen derzeit das Gesundheitsamt Kreises insbesondere bei der Kontaktpersonennachverfolgung. Der Kreis hatte die Unterstützung des Militärs angefordert, nachdem die Kapazitäten der zivilen Kräfte zu stark ausgelastet waren.

Lage im Kreis bleibt angespannt

Die Kontaktpersonennachverfolgung bedeute aufwendige Recherchearbeit, die Konzentration und Professionalität erfordere, sagte Gesundheitsamtsleiterin Dr. Sabine Kieth, die den Besuch durchs Lagezentrum führte. Die Unterstützung der Bundeswehr sei eine „wertvolle Hilfe, die zudem rasch und unbürokratisch“ realisiert worden sei.

Wie angespannt die Lage weiterhin ist, zeigten auch die Meldungen des Krisenstabs vom Freitag: Kreisweit 88 weitere bestätigte Corona-Fälle, darunter allein 25 in Overath. Lediglich weitere 44 Personen gelten als genesen. Demnach stieg nicht nur die Zahl der aktuell Infizierten um 44 auf 544 Personen, sondern auch die Infektionsrate erneut an: von 113 auf 130,3 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb der vorausgegangenen sieben Tage.

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40 Covid-19-Patienten werden laut Krisenstab des Kreises derzeit in Rhein-Bergs Krankenhäusern behandelt, acht davon auf Intensivstationen und davon fünf an Beatmungsplätzen. 1379 Rhein-Berger befinden sich in Quarantäne – 241 mehr als am Vortag.

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