Neues HilfssystemHelfer von „Katretter“ haben schon zwei Rhein-Berger wiederbelebt

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Das Ehepaar Heutz übt unter Anleitung an einer Puppe im Kreishaus die Herzdruckmassage.

Nicht nur reden: Gemeinsam mit seiner Ehefrau nimmt der Vorsitzende des Ausschusses für Rettungswesen, Ulrich Heutz, an einem Wiederbelebungstraining im Kreishaus teil.

Erste Bilanz für den rheinisch-bergischen „Katretter“: 855  Ersthelfer haben sich schon registriert, zweimal wurden Menschen wiederbelebt.

Das neue Hilfssystem „Katretter“, das Notfallpatienten im Rheinisch-Bergischen Kreis schnelle, lebensrettende Hilfe bringen soll, scheint sich zur Erfolgsgeschichte zu entwickeln. In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Rettungswesen im Bergisch Gladbacher Kreishaus teilte dessen Vorsitzender Ulrich Heutz (CDU) mit, dass sich bereits 855 potenzielle Ersthelfer hätten registrieren lassen und in zwei Fällen Menschen wiederbelebt hätten. „Allein schon für diese zwei Fälle hat sich die Einrichtung gelohnt“, würdigte Heutz den Erfolg.

Hintergrund des Systems: Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zählt jede Minute. Da können Rettungsdienst und Straßennetz noch so gut ausgebaut sein: Es wird sehr, sehr eng. Dank der neuen Ersthelfer-App können sich Freiwillige registrieren. Geht ein entsprechender Notruf bei der Rettungsdienstleitstelle am Bergisch Gladbacher Kreishaus ein, alarmiert diese in einem Umkreis von 1500 Metern zum Patienten bis zu drei Ersthelfer via Smartphone. Für die Helferinnen und Helfer ist der Einsatz freiwillig; Angst vor Regressforderungen müssen sie laut Kreisverwaltung nicht haben.

Trainingskurse im Kreishaus

Im Ernstfall zeigt die App dann dem Ersthelfer per Navigation den Weg zum Patienten. „Falsch machen kann man als Ersthelfer nichts, aber Leben retten“, sagte bei einem Pressetermin zur offiziellen Vorstellung des Systems im September Dr. Florian Breuer, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst beim Rheinisch-Bergischen Kreis.

Bei einer ersten Vorstellung des neuen Systems wenige Tage zuvor im Gesundheitsausschuss des Kreistages hatte Breuer eine Zielgröße von einem Prozent der Bevölkerung als registrierte Ersthelfer genannt. Die Basis der Notfallretterinnen und -retter wird seither ständig verbreitert, für Interessierte, die sich noch unsicher sind, gibt es Auffrischungsschulungen in Sachen Herzdruckmassage, in dieser Woche beispielsweise für ehrenamtliche Kreistagspolitiker. Laut Kreisverwaltung werden bei Bedarf weitere Termine angeboten. Interessierte können sich per E-Mail bei der Kreisverwaltung melden.

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