Freie WählerKürtener Ratsfraktion wartet seit einem Jahr auf Informationen zur Erddeponie

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Das Foto zeigt die mögliche Fläche einer Erddeponie in Kürten-Höchsten.

Grüne Hügel, und in der Ferne das mögliche Gelände der Erddeponie bei Kürten-Höchsten

Seit einem Jahr warten die Freien Wähler in Kürten auf die Beantwortung eines Fragenkatalogs zur geplanten Erddeponie in Kürten-Höchsten.

 In den letzten Monaten schien das Thema „Neue Erddeponie für Kürten“ etwas in den Hintergrund getreten zu sein. Der Bergische Abfallwirtschaftsverband BAV hatte im vergangenen Jahr seine Pläne für eine neue Erddeponie im Ortsteil Höchsten vorgestellt, die Politiker in der Gemeinde zeigten sich überrascht vom Vorhaben. Anwohner sammelten Unterschriften gegen das Projekt.

Offene Fragen

Offen ist nach wie vor ein Fragenkatalog der Fraktion der Freien Wähler, der im Juni 2022, vor mehr als einem Jahr, ans Kürtener Rathaus geschickt wurde.

Darin geht es um Größe, Nutzungsdauer, Auswahl des Geländes, um Gutachten, geologische Beschaffenheiten und die Zahl der Fahrzeuge, die täglich die Deponie über den Hachenberger Weg von Norden anfahren könnten.

Nach Vertagung und Verschiebung halte es seine Fraktion jetzt für erforderlich, über den aktuellen Stand der Deponieplanungen zu berichten, so die Freien Wähler. Dies soll öffentlich in der nächsten Sitzung des Klima,- Umwelt und Zukunftsausschuss am 30. August geschehen (Bürgerhaus Kürten, ab 17.30 Uhr).

Antrag ans Kürtener Rathaus

Die Freien Wähler haben einen entsprechenden Antrag ans Rathaus gestellt. Der Fraktionsvorsitzende Der Fraktionsvorsitzende Werner Conrad erinnert auch an die Entscheidung, eine Sondersitzung des Ausschusses nur zu diesem Thema einzuberufen.

Auch das sei bislang nicht erfolgt. Offenbar hätten seinerzeit nicht genügend Erkenntnisse zur Beantwortung des Fragenkatalogs vorgelegen. Die Freien Wähler benötigten Informationen, um die Aussagen von Kritikern und Befürworter der Deponie nachvollziehen zu können. Anderenfalls könne sich die Fraktion keine Meinung zum Projekt bilden.

Die FDP hatte im vergangenen Jahr eine Bürgerinformation eingefordert; auch sie hat es bislang nicht gegeben.

Zehn Jahre Laufzeit

Im vergangenen Jahr hatten die BAV-Geschäftsführerin Monika Lichtinghagen-Wirths erläutert, dass die Fläche im Weiler Höchsten die einzige sei, die für eine Erddeponie im Gemeindegebiet in Frage komme. Ein Volumen von 290.000 Kubikmetern bei einer Laufzeit von zehn Jahren: Diesen Rahmen steckten die Vertreter des öffentlich-rechtlichen Abfallverbands ab.

Weil die Vorgängerdeponie im Kürtener Herrscherthal volllaufe, müsse an anderer Stelle eine neue Kippmöglichkeit eingerichtet werden. Unbelastetes Erdreich solle in Höchsten gelagert werden, in einer Muldenlandschaft, bislang als landwirtschaftliche Fläche genutzt.

Wie im Herrscherthal solle die Parzelle nach Abschluss der Kipp-Zeit wieder renaturiert werden. Nicht nur die örtlichen Bauunternehmer, auch die Garten- und Landschaftsbauer benötigten dringend eine ortsnahe Möglichkeit, um Erdaushub abkippen zu können.

Gutachten liegen vor

Mehrere Gutachten hätten die Eignung der Deponie in Höchsten bestätigt. Kritiker erinnerten an die enge und kurvenreiche Landstraße, die für den zusätzlichen Verkehr nicht geeignet sei. Laut BAV 2022 werde mit 40 Kipp-Fahrzeugen pro Tag gerechnet. Engstellen an der Landstraße sollen laut BAV ausgeweitet werden.

Wie der Bergische Abfallwirtschaftsverband auf Nachfrage mitteilt, laufen derzeit Abstimmungsgespräche mit dem Rheinisch-Bergischen Kreis.

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