Kürten: Geschichtsverein hat weitere Stelen errichtet

Geschichte wird zum Anfassen, wenn Interessierte vor den Säulen aus rotgefärbtem Corten-Baustahl stehen. Die schweren Stücke, alle 140 Zentimeter hoch und einheitlich gestaltet, sind fest montiert und mit einem Aufsatz leicht gebogen. Dazu sind sie witterungsfest und sehr robust.

Auf den Säulen aufgesetzt ist eine Tafel mit den entscheidenden Fakten aus der Ortsgeschichte von Kürten. Wer zufällig daran vorbeikommt oder gezielt ansteuert, wird fachkundig über Kirchen und anderer Denkmäler informiert. In jüngster Zeit ist damit so etwas wie ein Kürtener „Geschichtsrundweg“ entstanden.

Ihr Wiedererkennungswert ist hoch. Das Projekt des Geschichtsvereins ist eines der wenigen das übergreifend im Kürtener Gemeindegebiet Aufmerksamkeit auf sich zieht. Und die Zahl dieser historischen Hingucker wird in Kürten immer größer.

Gefördert vom Land

Unterstützt vom Förderprogramm Heimatscheck NRW hatte der Geschichtsverein für die Gemeinde Kürten und Umgebung e.V. zunächst 15 historische Säulen an markanten Orten im Gemeindeaufgebiet aufgestellt, alle örtlichen Interessengemeinschaften halfen mit beim Projekt.

Drei Säulen pro Kirchdorf, das erschien den Akteuren für den Anfang eine akzeptabel Zahl. Mit den 2000 Euro aus dem Heimatscheck-Programm gab es eine solide Finanzierung. Das war 2020. 2021 bewarben sich die Mitglieder des Geschichtsvereins erneut und wiederum waren sie erfolgreich.

2000 Euro flossen in Ausbauprogramm zwei, mit wiederum drei Hinweistafeln für jedes Kürtener Kirchdorf, also Kürten-Ort, Bechen, Biesfeld, Dürscheid und Offermannsheide.

Olpe als Vorreiter

In Olpe, dies muss zur Entwicklung des Projekts gesagt werden, hatte vorab die Bürger-Interessen-Gemeinschaft jene markanten Säulen aus Baustahl aufgestellt. Weil das Olper Projekt so gelungen erschien und die Optik in der Gemeinde einheitlich sei sollte, hatten sich die Heimatfreunde entschieden, auf das gleiche Modell aus Baustahl zu setzen.

Die Stelen sind zu finden an den Kirchen, an Pfarrhäusern, an Kapellen, an Mühlen, an Schulhäusern und bedeutsamen Fachwerkhäusern. Fachkundig werden die Objekte betextet und in den jeweiligen geschichtlichen Kontext eingebettet.

Das Kinderdorf der Stiftung „Die Gute Hand“ in Biesfeld findet sich mit einer Stele im Programm, ebenso die „Esel“-Skulptur von Künstlerin Heide Dobberkau in Bechen.

Kürten: Historiker halten Ausbau für offen

Der Heerweg in Bechen hat „seine“ Stele bekommen, die „Dr.Förster-Hülse“ in Enkeln ebenso, die Alte Stellmacherei in Biesfeld, Gut Cleverhof bei Offermannsheide, die Erzgrube Katharina Glück nahe Miebach.

Für die Zukunft halten die Historiker einen weiteren Ausbau für offen. Dies sei abhängig von Fördermitteln oder Sponsoren, der Heimatscheck sei leider ausgelaufen.

Fünf Jahre bis zur Eröffnung

Geschichtsverein Kürten weiht Ortsarchiv ein

Von

Claus Boelen-Theile

Das Foto zeigt Ute Jülich, Elisabeth Coester und Barbara Müller vom Geschichtsverein Kürten.

Die Gemeinde habe einen Nachholbedarf, meinen die Historiker, und in der Tat könnte die Liste an markanten Orten erweitert werden, etwa mit dem Rathaus, mit der ehemaligen Jugendherberge, mit Jugendheim/Jugendzentrum in Kürten, mit dem Wohnhaus von Karlheinz Stockhausen in Kettenberg, mit alter Schule Eichhof und Landgut Breibach.