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Nach vier TodesopfernNun lässt Kreis auf der Straße im Dürschtal blitzen

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Blumen stecken an einer Leitplanke, vor der am 16. August ein Auto verunglückte, in dem vier Menschen ums Leben kamen.

Auch in der Todeskurve, bei der am 16. August vier junge Menschen bei  einem nächtlichen Unfall ums Leben kamen, wird ab sofort geblitzt.

Nachdem am 16. August vier Jugendliche bei einem Unfall im Dürschtal starben, reagiert die Unfallkommission nun mit weiteren Schritten.

Unabhängig davon, wie schnell der 16-jährige Unfallfahrer am frühen Morgen des 16. August auf der Dürschtalstraße unterwegs war, als der elterliche Toyota aus der Kurve schleuderte, gegen einen Baum prallte und vier Mitfahrer im Auto starben – die Unfallkommission will weitere Maßnahmen ergreifen, um die kurvige Strecke sicherer zu machen.

Messungen ergaben: Mehr als zehn Prozent der Fahrzeuge sind zu schnell

Denn, so haben verdeckte Geschwindigkeitsmessungen des Kreises ergeben: Mehr als zehn Prozent der Verkehrsteilnehmenden im Dürschtal sind mindestens zehn Kilometer pro Stunde zu schnell unterwegs. Nachdem seit drei Jahren ein Teil der Leitplanken fehlt, war die Höchstgeschwindigkeit auf der Landstraße auf Tempo 50, in der Unfallkurve sogar auf Tempo 30, reduziert worden.

Nach einem Treffen der Unfallkommission aus Vertretern des Landesbetriebs Straßen, der Polizei und der Straßenverkehrsbehörde des Kreises  vor Ort soll nun die zunächst temporär in der Unfallkurve vom 16. August angeordnete Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde sowie das Schild „Fußgänger“ bis Ende des Monats (30. September) erhalten bleiben.

Temporeduzierung in Unfallkurve soll zunächst beibehalten werden

Außerdem werde nach dem Ergebnis der verdeckten Geschwindigkeitsmessung nun auch der „Blitzwagen“ des Kreises entlang der Dürschtalstraße Tempoverstöße dokumentieren und ahnden.

Wie berichtet hatte bereits eine Polizeikontrolle an einem Sonntag im Sommer 2024 ergeben, dass alle anderthalb Minuten ein Autofahrer oder eine Autofahrerin auf der Dürschtalstraße zu schnell unterwegs war.

Leitplanke fehlt in Unfallkurve seit Jahren – Nun Verkehrsminister eingeschaltet

Nachdem seit einer Straßensanierung im Jahr 2021 einige Leitplanken entlang der Straße, darunter auch in der aktuellen Unfallkurve fehlen, war die erlaubte Höchstgeschwindigkeit 2023 auf Tempo 50 gedrosselt worden.

Der Landesbetrieb Straßen beruft sich darauf, dass die Leitplanke wegen in der Erde verlegter Versorgungsleitungen nicht errichtet werden könnten. Wann die Leitungen verlegt werden und in der Folge die Leitplanken errichtet werden könnten, ist laut Landesbetrieb unterdessen offen – unter anderem, weil den Leitungsbetreibern laut Landesbetrieb keine Frist zur Verlegung der Leitungen gesetzt wurde. Dazu hatte der Kreis bei einer ersten Absprache von Teilnehmern der Unfallkommission NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) eingeschaltet, wie Kreissprecherin Birgit Bär berichtete.

Ob sich diesbezüglich mittlerweile etwas bewegt hat, blieb nach der Mitteilung der Kreisverwaltung zunächst offen. „Die Straße werde aber sehr genau im Auge behalten“, so Kreissprecherin Birgit Bär auf Nachfrage.

Weitere Einzelheiten zu dem tödlichen Unfall, vor dem der Unfallfahrer auf der Dürschtalstraße wie berichtet noch einen Motorradfahrer überholt haben soll, gibt die Kölner Staatsanwaltschaft aktuell auch auf Nachfrage nicht bekannt.