Investor zieht sich zurückWende in Sachen Bebauung der Langen Geraden in Scheuren

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Um diese landwirtschaftlich genutzte Fläche geht es. Die Bezirksregierung mache die Genehmigung zur Umwandlung in Bauland davon abhängig, ob eine Tauschfläche gefunden wird.

Um diese landwirtschaftlich genutzte Fläche geht es. Die Bezirksregierung mache die Genehmigung zur Umwandlung in Bauland davon abhängig, ob eine Tauschfläche gefunden wird.

Odenthal – Scheitert die umstrittene Bebauung der Langen Geraden in Scheuren doch noch? Für viele kam die Mitteilung des Bürgermeisters im Planungsausschuss überraschend, dass sich der Investor des geplanten Vorhabens zurückgezogen habe. Auf Nachfrage dieser Zeitung erklärte Robert Lennerts, der Investor habe angegeben, dass das Projekt wegen etlicher Vorgaben für ihn nicht wirtschaftlich umzusetzen sei. Auf dem 11 500 Quadratmeter großen Areal sollen nach der bisherigen Planung 15 Einfamilienhäuser und ein Nahversorgermarkt entstehen.

Ein entsprechendes Konzept hatte Thomas Koll, Sohn des Grundstückseigentümers und Betreiber eines Supermarktes in Kürten, im vergangenen Herbst im Planungsausschuss vorgestellt. Ob er dieses Vorhaben nun gemeinsam mit einem anderen Investor weiterverfolgt, konnte die Gemeinde nicht sagen. Koll selbst war gestern telefonisch nicht zu erreichen.

Gegen die Umwandlung in Bauland

Eine Bürgerinitiative sowie SPD, FDP, Bündnis 90/Die Grünen und UWG hatten in der Vergangenheit vehement gegen die Änderung des Flächennutzungsplanes und die Umwandlung der im Landschaftsschutzgebiet liegenden und landwirtschaftlich genutzten Fläche in Bauland gekämpft.

„Wir begrüßen sehr, dass die Fläche nun nicht mehr im Fokus steht“ kommentierte Peter Sittart von den Grünen gestern die jüngste Entwicklung. Die Gegner hatten stets angeführt, das Angebot eines Nahversorgers diene dem Investor lediglich als Instrument, damit die Umwandlung der Fläche in Bauland überhaupt genehmigt werde.

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Aktuell hat die Bezirksregierung die Umwandlung der Fläche davon abhängig gemacht, dass die Gemeinde eine gleichwertige Ersatzfläche als Ausgleich benennen kann. Die ist derzeit noch nicht gefunden worden. Trotz der neuen Entwicklung sollen im Herbst die Verhandlungen mit der Bezirksregierung fortgeführt werden, welches Areal sich als Tauschfläche eignet. „Wir stehen unter keinem Zeitdruck“, betonte Bürgermeister Lennerts.

„Der Investor hat bisher keinen Anspruch darauf, auf dem Grundstück zu bauen“, betonte er. Die Gemeinde habe weiterhin die Planungshoheit, es seien an der Langen Geraden noch keine vollendeten Tatsachen geschaffen worden.

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