Overath – Lange hat es gedauert, aber jetzt tut sich wieder was: Haus Hoederath, eines der ältesten Gebäude in der Stadt Overath, ist mittlerweile eine Baustelle. Das Grundstück Hauptstraße 46 ist eingerüstet; das Hinterhaus wird abgerissen, das Vorderhaus wird entkernt, soll aber ansonsten erhalten werden.

Wie das Gebäude künftig konkret genutzt wird, ist allerdings wieder offen. Nach Angaben der Hauseigentümer, der beiden Grünen-Ratsmitglieder Dagmar Keller-Bartel und Gerhard Bartel, sind die Kosten für das lange Zeit angepeilte Hotel-/Café-Projekt in den vergangenen Jahren so hoch geworden, dass die Eheleute die „Reißleine gezogen“ haben.

Vor fünf Jahren, im Mai 2013, hatte das Politiker-Ehepaar das Haus dem Vorbesitzer abgekauft, um es vor einem möglichen Abriss zu bewahren. Damals bereits dachten sie an Café und Fremdenzimmer etwa für Radwanderer. Im März 2014 wurde das Projekt – ein kleines Hotel mit sechs Zimmern in einem neu zu bauenden Anbau und ein gastronomischer Betrieb in dem zu erhaltenden Hauptgebäude – von der damals zuständigen Amtsleiterin in Abwesenheit der Eigentümer dem Overather Planungsausschuss präsentiert und stieß dort überwiegend auf Zustimmung stieß. Die Politiker freuten sich darüber, dass dieses für die Overather Identität so wichtige Fachwerkhaus erhalten werden könne.

Um es zu retten, war zeitweise sogar erwogen worden, es durch die Stadtentwicklungsgesellschaft Overath kaufen und sanieren zu lassen. Dieser Plan wurde am Ende aber wegen der damit verbundenen Risiken mehrheitlich verworfen. Danach geriet das Projekt jedoch aus finanziellen Gründen ins Stocken, bis die Bartels im Oktober 2016 verkündeten: „Der Kredit ist unterschrieben, unser Invest es durch.“

Danach jedoch sorgten immer neue Probleme und Kostensteigerungen für weitere Verzögerungen. Mit dem Beginn der Abbrucharbeiten ist nun wieder Bewegung in die Angelegenheit gekommen. Haus Hoederath wurde um das Jahr 1800 errichtet und hat über viele Jahre eine Bäckerei und eine Gastwirtschaft beherbergt, wie auch auf alten Aufnahmen der Overather Hauptstraße zu erkennen ist. Der Traum von der Reaktivierung der Gastwirtschaft scheint nun ausgeträumt.

Was stattdessen geplant ist, wollen die beiden Eigentümer kurzfristig mitteilen, wenn sie Konkreteres wissen.