LebensmittelmarktDiscounter will Filiale in Overath abreißen und neu bauen
Overath – Lidl will seinen Lebensmittel-Markt in Vilkerath abreißen und komplett neu bauen. Das Sortiment soll dabei nicht ausgeweitet werden, vielmehr will sich der Konzern in Zeiten des demografischen Wandels für die Zukunft rüsten. Der Overather Bauausschuss nahm die Pläne mit großem Wohlwollen zur Kenntnis.
Klein, eng und kaum Tageslicht, viel Misstrauen gegenüber den eigenen Mitarbeitern und ein Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein, das gegen Null geht: Wer diese Eigenschaften heute noch mit Discountern assoziiert, liegt daneben. Im Ausschuss überraschte jetzt die junge Portfoliomanagerin Nadine Krings aus Leverkusen mit einer Präsentation, die so überzeugend war, dass sich Ausschussvorsitzende Veronika Bahne-Classen noch einmal ausdrücklich dafür bedankte.
Gebäude mit Glasfront
Wer den heutigen Markt an der Kölner Straße betrachte, der entdecke die Formensprache früherer Discounter-Jahrzehnte, Frings. Damit soll bald Schluss sein. Auf dem Grundstück soll ein sieben Meter hohes Gebäude mit einer riesigen, zur Straße hin ausgerichteten Glasfront entstehen. Damit fällt künftig viel mehr Tageslicht in das Geschäft – angenehm für die Kunden, wenn sie frische s Obst begutachten, aber auch für die Mitarbeiter, die dort den ganzen Tag arbeiten. In einem 20 bis 30 Quadratmeter großen Eingangsbereich (heute sind es nur fünf) sollen sich die Kunden auch einmal auf einen Plausch treffen können. Der Markt selbst wird ein „klassischer Fünf-Gang-Markt“, in dem aber die Nebenräume weitaus größer werden als bisher. Neu sind etwa ein Besprechungsraum und Umkleideräume fürs Personal sowie Kühlzellen, damit auch abends noch einmal frisches Obst nachgelegt werden kann.
Insgesamt kunden- und „generationenfreundlicher“ soll der von 950 auf auf 1380 Quadratmeter Verkaufsfläche wachsende Markt laut Frings werden. Die Einkaufswagen werden wieder direkt am Gebäude stationiert und die Gänge im Markt werden verbreitert: von jetzt 1,90 bis 2,30 Meter auf künftig 2,30 Meter bis drei Meter. Damit sollen sich unden mit Rollatoren oder Kinderwagen besser bewegen können. Die Zahl der Verkaufsartikel liege bei derzeit 1600 und solle nicht erhöht werden.
Neubau soll nach 16 Wochen fertig sein
Wenn das Unternehmen erst einmal seinen Bauantrag gestellt hat und dieser genehmigt ist, soll der Neubau schon nach etwa 16 Wochen fertig sein. „Wir sind schnell“, sagte Frings und verwies auf einen soeben eröffneten Markt in Leverkusen-Rheindorf. Der alte Markt werde der während der Bauzeit die meiste Zeit geöffnet bleiben können, so dass die Versorgung der Vilkerather sichergestellt sei. Und ein Gutachten habe bereits ergeben, dass durch den Neubau auch keine Konkurrenten in ihrer Existenz bedroht würden.
Nach dieser Präsentation gab es aus dem Ausschuss nur noch eine Frage: Ob denn der Bebauungsplan geändert werden müsse. Muss er nicht, antwortete Bau-Beigeordneter Wolfgang Bürger.