Baugebiet RappenhohnNaturschützer und Anwohner kritisieren Overather Bebauungsplan

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Das Baugebiet von oben: Links die vorhandene Bebauung, am oberen Bildrand der Friedhof Rappenhohn.

Das Baugebiet von oben: Links die vorhandene Bebauung, am oberen Bildrand der Friedhof Rappenhohn.

Overath – Die Auseinandersetzung um das geplante Baugebiet bei Rappenhohn ist wieder aufgeflammt. Zwar hat eine Bürgerinitiative nach einer ersten Niederlage vor dem Kölner Verwaltungsgericht das Vorhaben aufgegeben, juristisch einen Bürgerentscheid gegen die Pläne zu erzwingen.

Jetzt aber geht es um die Ausgestaltung des Bebauungsplans für die bisher freie Fläche westlich der Siedlung. Hier haben sowohl der Bergische Naturschutzverein (RBN) als auch Initiativen-Sprecher Markus Lappe eine Fülle von Einwänden formuliert, über die demnächst der Stadtrat entscheiden muss.

Nähe zum Naturschutzgebiet

RBN-Vorsitzender Mark vom Hofe fragt, wieso bei dem Bebauungsplanentwurf „trotz der erheblichen Auswirkungen auf Natur und Landschaft weder ein Umweltbericht vorgesehen“ sei noch der geplante Eingriff in den Boden- und den Wasserhaushalt sowie das Landschaftsbild im Rahmen einer Eingriffs-/Ausgleichsbilanz bilanziert werde. Der Naturschützer schreibt: „Den Verzicht auf die Anwendung der Eingriffsregelung halten wir für einen eklatanten Verfahrensfehler.“

Auch steht die nun geplante Baufläche für knapp 30 Einfamilienhäuser aus Sicht des RBN im „eklatanten Gegensatz zu den Festsetzungen des Landschaftsplans Südkreis“ des Rheinisch-Bergischen Kreises.

Zudem grenze die derzeit der Stadtentwicklungsgesellschaft gehörende Fläche „nahezu unmittelbar“ an das Naturschutzgebiet Katzbachtal an; es seien nur 80 Meter Differenz. Eine Versickerungsmulde lehne der RBN ab: „Hier handelt es sich um eine rein technische Lösung, das Regenwasser so schnell wie möglich irgendwie verschwinden zu lassen, in der Hoffnung, dass es sich bald den Weg Richtung Katzbach sucht.“

Anwohner kritisieren zehn Punkte

Wenn Rappenhohn dennoch als Siedlung weiter abgerundet werden solle, sei allenfalls eine einzeilige Bebauung entlang der Rappenhohner Straße zwischen Friedhof und Siedlungsende denkbar, nicht aber eine Bebauung des rückwärtigen Bereichs, so vom Hofe weiter.

Initiativen-Sprecher Markus Lappe nennt in seiner eigenen Stellungnahme gleich zehn Punkte, die er an dem Entwurf kritisiert.

So füge sich die Bauhöhe einer zweigeschossigen Bebauung nicht in die von einer eingeschossigen Bebauung geprägte Nachbarschaft ein. Auch solle ein Kinderspielplatz oder ein kleiner Park eingerichtet werden. Soweit nicht zwei Stellplätze pro Haus verbindlich vorgeschrieben würden, befürchte die Initiative ein Parkplatz- und Verkehrschaos auf der Rappenhohner Straße; bereits heute drohe bei größeren Beerdigungen auf dem unterhalb gelegenen Friedhofs der Verkehr zusammenzubrechen.

Auch sei ein Fußweg entlang der Straße erforderlich. Wünschenswert sei außerdem die Erstellung eines Radwegs.

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