SuperintendentenNeue Doppelspitze für evangelische Kirche in Rhein-Berg

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Evangelischer Kirchenkreis RB

Als Doppelspitze wollen sich Kerstin Herrenbrück und Torsten Krall um die evangelischen Gemeinden  kümmern. 

Rhein-Berg – Dieser Gottesdienst hatte wirklich Seltenheitswert. Wann erlebt man schon die Amtseinführung eines Superintendenten, dessen erste Amtshandlung direkt die Einführung seiner Stellvertreterin in deren Amt ist?

So geschehen jüngst auf der Wiese hinter der Köln-Dünnwalder Tersteegenkirche. Dr. Thorsten Latzel, Päses der Evangelischen Kirche im Rheinland, war in den Kölner Osten gekommen, um den Dünnwalder Pfarrer Torsten Krall als Superintendenten des Kirchenkreises Köln-Rechtsrheinisch und damit auch zuständig für einen Großteil des Rheinisch-Bergischen Kreises einzuführen.

Rhein-Berg: Doppelspitze für die evangelische Kirche

Als das geschehen war, segnete Krall die Höhenhauser Pfarrerin Kerstin Herrenbrück als Synodalassessorin des Kirchenkreises. Die Synode hatte Herrenbrück und Krall am 29. April in ihre Ämter gewählt. Sie wollen den Kirchenkreis als Doppelspitze führen.

Bei seiner Wahl hatte Krall einen Blick in die Zukunft geworfen: „Ich sehe in den nächsten Jahren die Herausforderungen für die mittlere Ebene, den Kirchenkreis, eher wachsen. Die Zusammenarbeit zwischen Gemeinden braucht Moderation. Wenn sich die Dinge vor Ort verändern müssen, geschieht das nicht immer ohne Konflikte, für die es oft gut ist, wenn sie jemand von außen begleitet.“ Und: Das Entscheidende in unserer Kirche passiert von Mensch zu Mensch vor Ort.“

An Gladbacher Schule Religion unterrichte

Der Präses ließ Kralls Leben kurz Revue passieren. Geboren in einem kleinen Dorf in der Nähe von Mönchengladbach hat er nach dem Zivildienst in Heidelberg, Berlin und Bonn Theologie studiert. Seit Ende 2004 ist er Pfarrer in der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Dünnwald. Außerdem unterrichtet Krall Evangelische Religion am Dietrich-Bonhoeffer- Gymnasium in Bergisch Gladbach-Heidkamp.

„Es war Ihnen immer wichtig, den Menschen offen zu begegnen“, so der Präses an Krall gewandt. Die Begegnung des Menschen mit Gott sei von wechselseitigem Vertrauen geprägt. „Gott vertraut uns grundlos. Und für uns wird Gott real, indem wir ihm vertrauen. Deshalb sind wir frei. Frei, um anderen Menschen kreativ zu vertrauen. Und dann können wir etwas verändern.“ Der Präses empfahl Krall, ruhig zuzuhören, unideologisch und offen. Es gebe eine große Sehnsucht nach Vertrauen angesichts der krisenhaften Zeiten. Aber es brauche auch einen klaren Blick und die Fähigkeit durchzuhalten, wenn man etwas für richtig erkannt habe, das gerade nicht „stylish“ sei.

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Kralls Stellvertreterin Kerstin Herrenbrück ist seit 2012 Pfarrerin in Köln-Höhenhaus. Zuvor war sie 13 Jahre an der Lukauskirche in Porz tätig. Mit viel Applaus gratulierte die Gemeinde dem neuen Superintendenten und der Synodalassessorin. Der Kölner Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger und Stephan Santelmann, Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises, wünschten beiden ebenfalls Gottes Segen für ihre neuen gemeinsamen Aufgaben.

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