Füchse in Leverkusen und Köln betroffenWie Sie den Staupe-Virus erkennen können

Lesezeit 2 Minuten
Fuchs Symbol DPA 070119

Symbolbild

Rhein-Berg – In Leverkusen und Köln hat sich das Staupe-Virus explosionsartig ausgebreitet. In mehreren Stadtteilen waren zuletzt Füchse gesichtet worden, die sich mit dem für erkrankte Tiere oftmals tödlich verlaufenden Virus angesteckt hatten. Hundebesitzer sind in Sorge, denn auch für Hunde ist das Virus ansteckend.

Im Rheinisch Bergischen Kreis ist der Anstieg des Staupe-Virus bislang ausgeblieben. „Bei uns im Kreis gibt es immer wieder Fälle von Staupe, aber bisher ist keine Steigerung erkennbar“, sagt Katharina Krause, Pressesprecherin der Kreisverwaltung. Anfang November sei zuletzt ein Fuchs in Bergisch Gladbach positiv auf das Staupe Virus getestet worden, 11 Fälle habe es insgesamt in 2019 gegeben. In 10 Fällen waren Füchse erkrankt, in einem Fall ein Dachs. Die meisten Staupe-Fälle habe es in der ersten Jahreshälfte gegeben.

Auch wenn im Rheinisch Bergischen Kreis zurzeit keine erhöhte Staupe-Gefahr bestehe, empfiehlt das Kreisveterinäramt Hundebesitzern Vorsicht. „Wir können natürlich nicht ausschließen, dass ein erkranktes Tier aus den Nachbarkreisen zu uns kommt“, so Krause. Vor allem bei Spaziergängen im Wald sollten Hundebesitzer ihren Vierbeiner im Blick haben, denn das Virus wird schon über Körperflüssigkeiten übertragen.

Staupe-Virus: Füchse im Rheinisch-Bergischen-Kreis noch nicht infiziert

Was genau das Staupe-Virus ist und wie man es erkennt, erklärt Tierarzt Dr. Roland Stirl: „Staupe ist eine hochansteckende Viruserkrankung. Das tückische ist, dass sie oft nicht sofort erkennbar ist. Meist sind Wildtiere befallen und die geben es dann durch Tröpfcheninfektion an die Hunde weiter.“ Übertragen werde die Krankheit hauptsächlich über die Atemwege sowie über Urin und Kot. „Wenn Tiere aneinander schnüffeln oder mit Körperflüssigkeiten in Kontakt kommen, reicht das schon“, so Stirl. Erste Symptome seien häufig Fieberschübe und Schnupfen, später können Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Wird das Nervengewebe angegriffen, kommen auch Zuckungen dazu.

„Der Anstieg des Staupe-Virus liegt meiner Meinung nach an zwei Dingen. Zum einen werden immer mehr Tiere ungeimpft aus dem Osten nach Deutschland importiert. Zum anderen sind einige Menschen in Bezug auf ihre Haustiere impfmüde.“ In seiner Tierarztpraxis in Bergisch Gladbach lassen die meisten Hundebesitzer ihre Hunde gegen Staupe impfen und schließen eine Ansteckung von vornherein aus. Und Stirl kann beruhigen: „Für Menschen ist Staupe nicht ansteckend. Auch Katzenbesitzer müssen sich keine Sorgen machen.“ Das Virus selber ist nicht behandelbar. Es müsse nicht zwangsläufig tödlich verlaufen, habe sich ein Hund angesteckt, könne man lediglich die Symptome mildern.

Für die Tierärzte im Rheinisch Bergischen Kreis liegt zurzeit keine offizielle Warnung vom Kreisveterinäramt vor. Dennoch rät auch der Tierarzt, Hunde bei Spaziergängen nicht frei laufen zu lassen.

KStA abonnieren