„Jagd wird jünger und weiblicher“Kreisjägerschaft eröffnet Bergische Jagdschule

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Bergische Jagdschule Rhein Berg

Kreisjägerschaft eröffnet Bergische Jagdschule.

Rhein-Berg – Die Jagd ist kein Hobby, sie ist Passion. Das weiß auch der Vorsitzende der Kreisjägerschaft (KJS) Manfred Heindl. Und diesen Grundsatz sollten alle, die sich mit dem Gedanken beschäftigen, das Waidwerk mit all seinen Facetten zu erlernen, verinnerlichen. Schon der Paragraf 1 des Bundesjagdgesetzes bestimmt: „Mit dem Jagdrecht ist die Pflicht zur Hege verbunden“. Ihr Ziel ist, im jeweiligen Revier Sorge für einen angepassten artenreichen und gesunden Wildbestand zu tragen sowie die Pflege und Sicherung seiner Lebensgrundlagen zu gewährleisten.

Jagd auszuüben bedeutet also lange nicht nur, mit einer Waffe durch Wald und Feld zu streifen, um ein Beutestück zu erlegen. Nicht umsonst braucht es für ihre verantwortungsvolle Ausübung „die Eignung der Person“ und deren fundierte Ausbildung. Letztere ist in Wochenend- oder Ferienkursen wohl kaum wirklich erreichbar.

Kreisjägerschaft bietet Kurse in Rhein-Berg seit Jahrzehnten an

Seit Jahrzehnten bietet die Kreisjägerschaft im Rheinisch Bergischen Kreis entsprechende Kurse an, die nach rund acht Monaten Dauer fundierte Kenntnisse für das anspruchsvolle Feld in Theorie und Praxis garantieren. In mehr als 40 Abendterminen vermitteln Fachleute theoretisches Wissen in Wildbiologie, Tierkunde, Jagdpraxis, Waffenkunde, Recht, Hundewesen, Wildkrankheiten und Umgang mit erlegtem Wild. Hinzu kommen Waldexkursionen, Spezialtermine und umfangreiche Ausbildung an Flinte und Büchse. Auch der Kontakt zu den einzelnen Hegeringen lässt sich gut knüpfen.

„Wir haben den Namen für unsere Jägerausbildung, mit der „Bergischen Jagdschule“ auf moderne Beine gestellt“ freut sich der Vorsitzende der KJS, Manfred Heindl, über den neuen Namen. „So werden wir von Interessierten, die eine Möglichkeit der Ausbildung im Internet suchen, viel besser gefunden“. Walter Pohl leitet und koordiniert den Lehrgang zum zweiten Mal „mit viel Herzblut“ und freut sich nun über „den größten Kurs in der gesamten Ausbildungsgeschichte der Kreisjägerschaft“.

Rhein-Berg: 100 Prozent machten „Grünes Abitur“

42 Anmeldungen bestätigen den Erfolg des innerhalb kurzer Zeit auf den Weg gebrachten, neuen Labels für ein bewährtes Format auf dem Weg zum Grünen Abitur. 100 Prozent bestanden hieß es für den engagierten, letzten Lehrgang – im Gegensatz zu 23 Prozent Durchfallquote in ganz NRW. Eine Auszeichnung auch für den großen persönlichen Einsatz von Lehrgangsleiter und Ausbildungsteam. Für deren Einsatz „in eurer Freizeit und mit viel persönlichem Engagement“ dankte der Vorstand ausdrücklich.

„Mit dem neuen Kurs liegen wir ganz im Trend, denn die Jagd wird zumindest bei uns jünger und weiblicher“, wurden die Neulinge am Forsthaus Steinhaus während der, in diesem Jahr erstmals feierlich stattfindenden Eröffnung begrüßt. Für den brauchtumsgerechten Rahmen sorgten Jagdsignale der „Jagdhornissen“, Greifvogel- und Hundeführer.

Rhein-Berg: 20 Prozent der Teilnehmenden sind Jugendliche

Hegeringleiterinnen und Hegeringleiter und Kursreferenten beantworteten schon mal erste Fragen der 28 Herren und 14 Damen, darunter die jüngste Teilnehmerin aller Zeiten im Rheinisch-Bergischen Kreis. Sie wird erst im Dezember 15 Jahre alt. 20 Prozent der Kursteilnehmenden sind Jugendliche. Der älteste Teilnehmer mit 71 Jahren gehört zu einer Familie, die gemeinsam das „Grüne Abitur“ bestehen möchte. So unterschiedlich die beruflichen oder privaten Laufbahnen auch sind, haben alle „Neuen“ doch ähnliche Beweggründe, „die Jagd zu erlernen“.

Bei den einen haben das familiäre Umfeld oder Freunde Interesse geweckt. Andere sehen hier den richtigen Weg, „aktiv etwas für den Naturschutz zu tun, Nachhaltigkeit zu fördern“ und – ja - auch verantwortungsvoll Wild aus der Natur zu entnehmen; denn, so ein junger Kursteilnehmer, „ich denke, mehr Bio geht nicht.“

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