Tag des WaldesLaub- und Nadelholzarten sollen tote Bäume im Bergischen ersetzen

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Für den raschen Ersatz toter Fichtenbestände durch eine vom Land geförderte neue Art des Mischwaldes setzt sich die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald im Bergischen Land ein.

Für den raschen Ersatz toter Fichtenbestände durch eine vom Land geförderte neue Art des Mischwaldes setzt sich die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald im Bergischen Land ein.

Rhein-Berg – Drei Jahre mit extremer Trockenheit haben im ansonsten regenreichen Bergischen Land unübersehbare Spuren hinterlassen. Immerhin: Am heutigen 50. Internationalen Tag des Waldes hat es bereits geregnet.

„Wir haben heute die Verpflichtung, das Bergische Land auch für Zukunft als Land der Wiesen und Wälder zu erhalten“, sagt der Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) im Rheinisch-Bergischen Kreis, Rainer Deppe zum 50. Internationalen Tag des Waldes.

Tag des Waldes

Der Internationale Tag des Waldes wird seit 50 Jahren als Reaktion auf die globale Waldvernichtung begangen. In den 70er Jahren wurde er von der „Food and Agriculture Organization“ (FAO) der Vereinten Nationen auf den 21. März festgelegt. Seit 2012 ist er ein offizieller Aktionstag der Vereinten Nationen. Mit dem Klimawandel und den Auswirkungen auf den Wald ist seine Bedeutung gewachsen. (wg)

Die durch Wassermangel geschwächten Bäume hatten dem zerstörerischen Fraß von Milliarden Borkenkäfern nichts entgegenzusetzen. Die Folge sind die bekannten abgestorbenen Fichtenbestände, die man vielerorts im Bergischen noch sieht, sowie die zu einem erheblichen Teil bereits freigeräumte Waldparzellen.

Deppe: Abgestorbene Fichtenbestände rasch fällen

Auch die noch stehenden abgestorbenen Fichtenbestände sollen möglichst rasch noch gefällt werden. „Die abgestorbenen Bäume stellen eine nicht unerhebliche Gefahr sowohl für Waldbesucher als auch für die Waldarbeiter dar“, weiß auch SDW-Vorsitzender Deppe. Zudem bildeten die ausgetrockneten Schläge eine große Gefahr für Waldbrände.

Deppe

Rainer Deppe

Nach Auffassung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald muss das Augenmerk jetzt auf der Wiederaufforstung liegen. „Wenn die Waldeigentümer ihre Parzellen nicht gezielt aufforsten, würde sich über den Samenvorrat im Boden wieder die Baumart durchsetzen, die vorher dort war – also erneut Fichten, die auf vielen Standorten keine lange Zukunft mehr haben werden“, so die SDW. „Der Wald der Zukunft wird ein Mischwald aus verschiedenen Baumarten sein“, prognostiziert Deppe.

Das Waldbaukonzept des Landes Nordrhein-Westfalen nennt 23 unterschiedliche Waldentwicklungstypen. So können passend für jeden Standort Empfehlungen zur Baumartenwahl gegeben werden. Diese bestehen im Bergischen Land aus einer Mischung verschiedener Laub- und Nadelholzarten.

Wechsel von Wald und Wiesen soll fürs Bergische Land charakteristisch bleiben

Die charakteristische Landschaft mit einem ständigen Wechsel von Wiesen und Wald sollte nach Auffassung der SDW für die Zukunft wiederhergestellt werden. Die Abwechslung mache nicht nur für die Menschen, die hier leben und die hier Erholung suchen, einen besonderen Reiz aus, sondern sie sei unverzichtbare Voraussetzung dafür, dass die große Artenvielfalt hier im Bergischen Land erhalten bleibe, so Deppe. „Gerade die Übergänge von Grünland und Wald, insbesondere die Waldränder, sind für viele Arten von großer Bedeutung.“

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Für die Schutzgemeinschaft bedankt sich Deppe bei den Waldeigentümern, die „zum Teil in vorbildlicher Weise eine gezielte Wiederaufforstung“ betrieben. Dafür stelle das Land Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr über die sogenannte Extremwetterrichtlinie Zuschüsse in Höhe von 75 Millionen Euro zur Verfügung.

„Diese sind natürlich nicht kostendeckend, aber helfen durchaus, die Wiederaufforstung mit standortangepassten Baumartenmischungen durchzuführen“, so Deppe, der zugleich CDU-Landtagsabgeordneter des Rheinisch-Bergischen Kreises ist.

Schutzgemeinscfhaft beteiligt sich an Wiederaufforstung in Overath

Die Schutzgemeinschaft beteiligt sich derzeit selbst an einer Wiederaufforstungsmaßnahme. „Im Rahmen des bundesweiten Projektes „Klimawald“, bei dem die SDW innerhalb von zwei Jahren gemeinsam mit dem Baumarkt „Bauhaus“ als Kooperationspartner eine Million Bäume pflanzt, wird in diesem Monat ein etwa 1,5 ha großer Hang in Overath mit 7.500 Bäumen bepflanzt“, kündigt Deppe an.

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