Erstes Konzert steht bevorChor der Herzen singt jetzt in Rösrath

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Der „Chor des Coeurs“ steht vor einem schwarzen Flügel.

Der „Chor des Coeurs“ tritt Ende April zum ersten Mal auf.

Entstanden ist der „Chor des Coeurs“ in Rösrath aus den Chornissen.

„Chor des Coeurs“– Chor der Herzen – nennt sich ein neuer Frauenchor, der im November 2022 gegründet wurde und am 30. April zum ersten Mal in Schloss Eulenbroich ein Frühjahrskonzert mit dem Titel „Wir nehmen euch mit ins Töneland“ geben wird. Die 15 Sängerinnen waren alle vorher im Chor „Chornissen“ aktiv.

„Aber wir wollten neue Wege gehen“, sagt die Vorsitzende Andrea Möller. „Wir verstehen uns zwar auch als Frauenchor, aber zu besonderen Anlässen möchten wir auf Männerstimmen nicht verzichten.“ Und so werden sie insgesamt vierstimmig auftreten im Schloss mit vier Männerstimmen als Verstärkung.

Ganz aufgeregt sind die jungen Vorstandsmitglieder, als sie über das Programm berichten: „Champs Élysées“ von Joe Dassin, Michael Jacksons ätherischer „Earth Song“, „Ich liebe das Leben“ von Vicky Leandros und vieles mehr aus Musical, Schlager und Pop werden sie singen, zusammen mit vier Sängern. Das große Repertoire haben sie von November bis März erarbeitet, nicht nur bei den wöchentlichen Proben   im Veranstaltungssaal des Wöllner-Stifts.

Rösrath: Neues Konzept entwickelt

Chorleiter Sven Scheuren hat dafür ein besonderes Konzept vermittelt: Er hat alle Stimmen eines Songs eingesungen auf Audio-Files – die ganze Woche über können die Chormitglieder einzeln ihren Part daheim üben, kommen nicht total unvorbereitet in die Probe.

„Noch ein Vorteil: Sven Scheuren kann sich die Stimmen auch einzeln anhören und korrigieren“, berichtet Doris Schumaier. „Und er bietet uns Einzelproben an.“ Überhaupt sind die Sängerinnen hochzufrieden mit ihrem Chorleiter. „Er zieht uns mit, fordert uns heraus und ist immer gut gelaunt – wir fühlen uns aufgehoben.“

Glücklich sind die Sängerinnen über die Möglichkeit, im Veranstaltungsraum des Altenheims Wöllner-Stift proben zu können. „Wir bringen uns hier auch ein, singen mit den alten Menschen – eine Win-Win-Situation“, befindet Schumaier.

Um nicht zum Fachidioten zu mutieren, wollte ich ein Gegengewicht zur Kirchenmusik und habe den Frauenchor übernommen.
Sven Scheuren, Chroleiter

Und auch Chorleiter Scheuren ist glücklich mit dem „Chor des Coeurs“. Im Kirchenmusikstudium hatte er schon den Schwerpunkt gregorianischen Choral, doch er mag insbesondere Frauenstimmen: „Um nicht zum Fachidioten zu mutieren, wollte ich ein Gegengewicht zur Kirchenmusik und habe den Frauenchor übernommen. Das war meine Hauptmotivation.“

Und jetzt, mit vier Männerstimmen dazu, ergebe das einen guten Klang. Überraschend: Scheuren mag die Arbeit mit Laien. „Die schauen nicht auf die Uhr“, sagt er. „Profis werden bezahlt, lassen eventuell nach einer Stunde die Bögen fallen. Sie sind oft auch ausgepowert.“ Laien hingegen könne man überzeugen, weiterzumachen, bis es klappe.

Neue Choristinnen sind willkommen, aber so ohne weiteres wird man nicht aufgenommen. „Sie müssen vorsingen. Ich prüfe, ob die Stimme intonationsfähig ist“, sagt Scheuren. „Und wir schauen nicht nur nach der Stimme, sondern auch nach der Seele.“ Volle Kraft voraus mit Opernstimme – das geht gar nicht.

Weil auch das Miteinander stimmen muss, treffen sich die Sängerinnen schon eine halbe Stunde vor der Probe – quatschen, austauschen, Stimmung aufbauen. Wenn um 20 Uhr der Chorleiter kommt, sind sie entspannt, machen Stimmübungen beim Einsingen und legen los. Das E-Piano hat übrigens Dr. Jürgen Rembold von der gleichnamigen Stiftung angeschafft – er ist Gründungsmitglied.

Chor des Coeurs, Frühlingskonzert am Sonntag, 30. April, 15 Uhr, Schloss Eulenbroich. Eintritt frei. Spenden gehen an das Wöllner-Stift.

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