Einsatz in RösrathZoll hebt illegale Fabrik für Shisha-Tabak aus

Lesezeit 2 Minuten
fertigerillegalerWPT

Kanister und Paletten wurden in der illegalen Tabak-Fabrik gefunden.

Rösrath – Rösrath/Köln. Über sechs Tonnen illegaler Wasserpfeifentabak, große Mengen Vormaterialien, gefälschtes Verpackungsmaterial und Herstellungsequipment stellte der Zoll in einer Lagerhalle in Rösrath sicher. Die Beamten waren durch einen Hinweis zu dem Lager geführt worden. Der Zugriff erfolgte bereits am 22. Dezember, wurde aber erst jetzt vom Zollfahndungsamt kommuniziert.

Nach dem Hinweis auf die illegale Rösrather Fabrik wurde bei der Staatsanwaltschaft Köln ein Strafverfahren wegen des Verdachts der gewerbsmäßigen Steuerhinterziehung eingeleitet und Durchsuchungsbeschlüsse beantragt. Den Anträgen wurde entsprochen und das Zollfahndungsamt rückten mit den Beamten an.

Weitere Beweismittel in Kölner Wohnung sichergestellt

Vor Ort wurden drei Personen zwischen 27 und 44 Jahren vorläufig festgenommen. Zwei weitere Personen, die während der Durchsuchung an der Lagerhalle erschienen, versuchten beim Anblick der Einsatzkräfte zu Fuß zu flüchten.

illegalerWPT2

Der Zoll hat mehrere Kisten mit dem illegal produzierten Shishatabak sichergestellt.

Sie wurden jedoch nach kurzer Verfolgung festgesetzt. Gegen alle fünf Personen wurde ein Strafverfahren wegen des Verdachts der gewerblichen Steuerhinterziehung eingeleitet. Hauptdrahtzieher für die illegale Tabakproduktion soll ein 55 Jahre alter Kölner sein. In der Kölner Wohnung des Beschuldigten konnte der Zoll nach eigenen Angaben weitere Beweismittel sicherstellen. Alle Beschuldigten verblieben nach den Vernehmungen auf freiem Fuß.

Gesundheitliche Gefährdungen nicht ausgeschlossen

Der Zoll schätzt den Steuerschaden auf rund 200.000 Euro. Durch die illegale Herstellung von Shisha-Tabak erzielten die Täter laut Zollamt enorme Gewinne. Der Verkaufspreis für Originalwaren entsprechender Markenhersteller liege bei 70 bis 110 Euro pro Kilogramm. Bei durchschnittlichen Herstellungskosten von nur fünf Euro pro Kilogramm gefälschten Wasserpfeifentabaks sei die Gewinnspanne sogar häufig höher als beim Handel mit Betäubungsmitteln.

Heike Sennewald vom Zollfahndungsamt Essen: „Bei illegalem, oft unter unhygienischen Bedingungen, hergestelltem Wasserpfeifentabak können erhebliche gesundheitliche Gefährdungen nicht ausgeschlossen werden.“ Die Ermittlungen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Köln wegen des Verdachtes der Steuerhinterziehung dauern an. (nie, dpa) 

KStA abonnieren