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„Demokratie hat andere Mittel“Stupp (CDU) verurteilt Angriffe auf AfD-Mann in Bedburg

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Michael Stupp ist Fraktionsvorsitzender der CDU in Bedburg.

Michael Stupp ist Fraktionsvorsitzender der CDU in Bedburg.

AfD-Politiker sagt, er verzichte auf Ratsmandat, um seine Familie zu schützen. Kritik daran hält Stupp für unangemessen.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Michael Stupp verurteilt die Anfeindungen gegen den AfD-Politiker Kevin Bollinger. Gewalt, Hetze und Mobbing dürften in der politischen Auseinandersetzung nie ein Mittel sein. In einer Stellungnahme auf Facebook wendet er sich zudem gegen Aussagen, wonach es typisch für die AfD sei, dass Bollinger sich als Opfer sehe. Sie seien „unangemessen in einem solchen Fall und bewirken das genaue Gegenteil von dem, was Demokraten eigentlich wollen“.

Bollinger hatte im Gespräch mit dieser Redaktion erklärt, er verzichte aus Sorge um die Sicherheit seiner Familie auf sein Ratsmandat in Bedburg. Sein Auto sei vor seiner Haustür aufgebrochen worden und seine Kinder würden in der Schule gemobbt. Eines habe deshalb die Schule gewechselt. Stupps sagt auch: Ob ein AfD-Vertreter sein Mandat annimmt oder nicht, sei ihm „im Grunde egal. Ich persönlich brauche keine AfD und sie bietet politisch für mich 0,0 Prozent Alternative“.

Stupp spricht über Hassmails und Schmierereien auf seinem Auto

Um diese und andere extreme Parteien „kleiner zu bekommen“, gebe es seiner Ansicht nach in einer Demokratie nur ein Mittel: „Einfach gute und ehrliche politische Arbeit“. Dazu gehörten auch offene, kontroverse und hitzige Diskussionen zu den Themen, die den meisten Menschen unter den Nägeln brennen würden. Auch sein Auto sei in Wahlkämpfen beschmiert worden, es seien anonyme Anzeigen gegen ihn gestellt und Hassmails verschickt worden.

Stupp – er kandidierte als Bürgermeister – macht klar: „Das darf nie ein Mittel sein! Und eines Tages wundern wir uns, warum sich niemand mehr bereit erklärt, sich für seine Stadt politisch zu engagieren.“ Es gebe genug demokratische Mittel, um Menschen zu überzeugen, dass Politik am extremen Rand keine Alternative darstelle. (jtü)