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60 Jahre verheiratetMihajlo und Erzebet Lelner aus Bergheim feiern Diamanthochzeit

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Ein älteres Ehepaar sitzt auf einem Sofa nebeneinander.

Mihajlo und Erzebet Lelner heute.

Mihajlo und Erzebet Lelner kennen sich seit 63 Jahren und besuchten schon die gleiche Grundschule in Novi Sad im Norden Serbiens.

Mihajlo (78) und Erzebet (76) Lelner feiern heute ihre Diamanthochzeit. Sie kennen sich seit 63 Jahren, besuchten die gleiche Grundschule in Novi Sad, einer Stadt am Ufer der Donau im Norden Serbiens.

Es war 1962, als er ihr in der siebten Klasse immer kleine Zettelchen schrieb. Sie aber wollte nichts von ihm wissen, „weil er kein liebes Kind war“, erinnert sich Erzebet Lelner. Er war immer mit seinen Freunden zu frechen Streichen aufgelegt. So fingen sie Mäuse im Wald, verstauten die in ihrer Schultasche und ließen sie dann in der Klasse auf die Mädchen los.

Diamanthochzeit in Bergheim: Lehrer waren gegen die Beziehung der Jubilare

Nach einer gewissen Zeit nahm sie dann doch seine Einladung ins Kino an. Dort wurden bald zwei Stühle im ersten Rang zum Stammplatz der jungen Leute. Doch beide standen in den folgenden zwei Jahren unter strenger Beobachtung. Ihre Lehrer waren gegen die Beziehung und Mutter Bosnai „sah rot“, wenn sie nur seinen Namen hörte.

Am ersten Mai, einem Feiertag in Serbien, war 1964 Kirmes in Novi Sad. Mihajlo Lelner kaufte an einer Kirmesbude einen Ring und gab ihn Erzebet Bosnai mit der Frage: „Sollten wir nicht heiraten?“ Das taten sie dann am 18. September 1965 standesamtlich und kirchlich in Novi Sad. „Richtig schön im weißen Kleid und mit einer Kutsche“, schwärmt die Jubilarin.

Ein Ehepaar an seinem Hochzeitstag.

Das Ehepaar bei ihrer Hochzeit 1965.

Das junge Paar bewohnte nun den Anbau am Haus ihrer Eltern, die den gesamten Hausstand finanziert hatten. Im Mai 1966 kam Tochter Eva zur Welt. Der junge Vater konnte das Glück jedoch nicht genießen, er musste für eineinhalb Jahre zur Bundeswehr nach Makedonien. Ende 1967 kam er zurück, am 20. Dezember 1968 wurde Sohn Ferenc geboren.

1972 erhielt Mihajlo Lelner ein Jobangebot von Ford in Köln. Schweren Herzens ließ er Frau und Kinder zurück. In seinem ersten Betriebsurlaub in Novi Sad stand für ihn fest, dass er nicht an seinen Arbeitsplatz zurückkehren würde, wenn seine Frau ihn nicht begleitet. „Mein Mann war und ist der wichtigste Mensch auf der Welt“. So ließen sie ihre beiden Kinder zunächst bei den Großeltern zurück.

Mihajlo Lelner blieb weitere acht Jahre bei Ford, wechselte dann zu Arcus Logistik in Köln-Niehl. Seine Frau absolvierte eine Ausbildung zur Altenpflegerin und war als Stationsleiterin in verschiedenen Einrichtungen tätig. Sobald es die Wohnsituation zuließ, hatten sie ihre beiden Kinder zu sich nach Quadrath-Ichendorf geholt.

1989 wurde in Eigenleistung das Haus fertiggestellt, in dem sie heute ihr Jubiläum begehen. „Jetzt ist es eine alte Liebe“, resümiert Mihajlo Lelner. Feiern werden sie mit Freunden und der ganzen Familie, zu der vier Enkel- und zwei Urenkelkinder gehören, im Oktober in ihrer Heimat in Novi Sad.