Neue Automaten für die BücherrückgabeBergheimer Stadtbibliothek wird umgebaut

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Die ersten neuen Möbel werden in die Bibliothek gefahren.

Die ersten neuen Möbel werden in die Bibliothek gefahren.

  • Seit Montag wird die Bergheimer Bibliothek für 130.000 Euro umgebaut.
  • Wenn die Arbeiten zum Ende der Woche abgeschlossen sind, soll die Einrichtung deutlich moderner werder.
  • Unter anderem gibt es erstmals Automaten für die Bücherrückgabe. Das ändert sich noch.

Bergheim – Viel erinnert nicht mehr an die alte Einrichtung der Bergheimer Stadtbibliothek im Medio. Dort, wo bislang die massive Empfangstheke gestanden hat, erinnert ein heller Streifen auf dem Fußboden an das alte Möbelstück. Im Raum verteilt stehen die ersten neuen Tische und Regale, Arbeiter tragen nach und nach das neue Mobiliar in den großen fast leeren Bibliothekssaal. Es riecht nach Holz, nach neu.

Seit Montag wird die Stadtbibliothek umgebaut. Bis zum Ende dieser Woche soll der Großteil fertig sein. Denn eigentlich hätte das elfköpfige Team um Leiter Werner Wieczorek am Samstag große Einweihung gefeiert, wäre Corona nicht gewesen. Wegen des Virus bleibt die Bücherei erst mal geschlossen, die Eröffnung wird nachgeholt.

Bergheimer Bibliothek wird für 130.000 Euro umgebaut

Die Planungen für die Modernisierung laufen schon seit mehr als einem Jahr, erklärt Bibliotheksleiter Wieczorek. 130.000 Euro kostet der Umbau insgesamt, 60 Prozent davon zahlt das Land NRW. Der erste Teil der Modernisierung, der bereits abgeschlossen ist, war die Anschaffung von Automaten zur Rückgabe und zum Bezahlen. Die Geräte stehen links an der Wand. Die Besucher können an ihnen bezahlen und Medien zurückgeben. Dabei hilft ein simpel aussehendes Regal. Seine schwarzen Stellflächen verraten nicht, dass das Regal ein intelligentes Rückgabesystem beinhaltet. Stellen Besucher die Bücher zurück, scannt das Regal diese automatisch und verbucht sie im System. Ein nicht sichtbarer Sensor kann das.

In der Bibliothek können die Besucher über diese Automaten Bücher ausleihen.

In der Bibliothek können die Besucher über diese Automaten Bücher ausleihen.

Die Bergheimer Stadtbibliothek hat seit 2004 im Medio ihr Zuhause. Im Lauf der vergangenen 16 Jahre hat das Team eine Kinderbibliothek im Untergeschoss, eine internationale Abteilung und zuletzt einen Makerspace eingerichtet, in dem die Besucher beispielsweise mit einem 3-D-Drucker arbeiten können. Hinzu kommen viele Veranstaltungen und Workshops. „Die Nutzung einer Bibliothek hat sich verändert“, sagt der Leiter. Früher seien die Leute gekommen, hätten sich ihr Buch ausgeliehen und seien wieder gegangen. „Heute ist die Bibliothek ein Ort der Begegnung.“ Schüler würden hier lernen und Referate vorbereiten, Erwachsene an ihren Bewerbungen arbeiten. Auf diese Veränderungen habe die Bibliothek reagieren wollen.

Das ändert sich für Besucher der Bibliothek

Bisher habe die Empfangstheke im Mittelpunkt gestanden, das solle anders werden, die neue sei nicht mehr so wuchtig. Überhaupt hätten die neuen Möbel alle die gleiche Höhe. Außerdem sollen die neuen Regale und Flächen die Besucher besser leiten. In der Mitte des Erdgeschosses wird es eine größere Fläche geben, in der Neuerscheinungen präsentiert werden, darunter auch CDs und DVDs.

Seit 2004 besteht die Bibliothek im Medio, jetzt stellt sie sich neu auf.

Seit 2004 besteht die Bibliothek im Medio, jetzt stellt sie sich neu auf.

An der Fensterseite wird es ein Lesecafé geben. Neue Bistrotische sollen im Laufe der Woche ankommen. „Das gehört inzwischen zu einer modernen Bibliothek dazu“, sagt Werner Wieczorek. In einem Abschnitt wird es „Sharemagazines“ geben. Dort können Besucher mit ihren eigenen Geräten oder fünf bibliothekseigenen iPads über eine App auf eine Datenbank von mehr als 400 nationalen und internationalen Zeitungen zugreifen. „Und die können sie dann bei einem Kaffee lesen“, sagt Wieczorek. Für Kinder wird es eine Infotheke geben, das ist ebenfalls neu.

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Die neuen digitalen Angebote, wie das Ausleihsystem, sieht der Bibliotheksleiter positiv. Arbeitsplätze gingen dadurch nicht verloren. „Für unsere Mitarbeiter bleibt viel mehr Zeit für Beratungen und die Organisation von Veranstaltungen.“ Überhaupt sei eine Bibliothek ein Ort, um neue Technologien kennenzulernen. Das gedruckte Buch jedoch werde nie verschwinden, glaubt der Fachmann.

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