Inklusion in BergheimSportgruppe kann sich vor Anfragen kaum retten

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Josef_Riefert_Inklusionsteam

Das sportliche Team: Josef Riefert (v.l.), Felix Michalski, Hans-Peter Durst, Timo Schilder und Frank Wallstab

Bergheim/Köln – „Wir können uns vor Anfragen nicht retten“, sagt Josef Riefert, wenn er auf die Situation seiner inklusiven Sportgruppe, das JR Racing Inklusionsteam, schaut. Die Nachfrage sei so groß, dass er einige Sportlerinnen und Sportler sogar vertrösten müsse, weil noch die Kapazitäten fehlten, sie aufnehmen zu können.

Riefert bietet Menschen mit Behinderung schon seit einiger Zeit ehrenamtlich die Möglichkeit, Sport zu treiben. In der Dreifachturnhalle am Gutenberg-Gymnasium und gelegentlich auf dem Schulhof oder dem Terra-Nova-Speedway fährt er mit fünf Menschen mit Handicap Inlineskates und Rad oder läuft. Immer wieder nimmt seine Truppe an Veranstaltungen in Bergheim und Umgebung teil. Zum Beispiel am Stadtradeln oder zuletzt am virtuellen Köln-Marathon. Derzeit lägen ihm sechs Anfragen vor von Menschen, die sich der Gruppe anschließen wollten.

Bergheim: Für 2021 einiges vorgenommen

Angeschlossen ist die sportliche Inklusionsgruppe seit Januar dieses Jahres dem Radsportverein Lövenich. Eigentlich wollte die Inklusionsgruppe auf der Skatebahn in Köln-Weidenpesch über den Verein Skate Munich trainieren. Das stellte sich wegen der Terminabsprachen allerdings als kaum machbar heraus. Deshalb und weil man mit dem Speedway „eine super Skatestrecke mit allen Möglichkeiten ohne Autoverkehr vor der Tür“ habe, sah die Gruppe davon ab.

Für das kommende Jahr hat sich das JR Racing Inklusionsteam noch einiges vorgenommen. Neben Inliner, Radfahren und Laufen will Riefert auch Tandemfahren etablieren. Das sei besonders geeignet für Blinde und Autisten, die ebenfalls Teil seiner Gruppe seien. „Wer weiß, was da noch so alles geht“, sagt Riefert. Möglicherweise eine Teilnahme am Radrennen Cologne Classic 2022.

Teilnahme am Bergheimer Abendlauf

Riefert hofft, im Juli mit seinem Schützling Felix an den Deutschen Meisterschaften für blinde Skater auf der Halbmarathonstrecke teilnehmen zu können. Auch am Bergheimer Abendlauf will das inklusive Sportteam teilnehmen.

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Riefert selbst berichtet von zunehmenden körperlichen Einschränkungen. Er habe noch nicht vor, aufzuhören, wolle sich aber ein wenig zurückziehen. So bleibt er weiterhin Teamchef, teilt sich das Training aber mit Manuel Lorenz. Der Frechener Bundeswehrsoldat, den er durch den RSV Lövenich kennengelernt habe, nehme ihm jetzt schon viel ab. Außerdem sei Lorenz als aktiver Triathlet hervorragend für die Tandempläne der Truppe geeignet. „Manuel ist menschlich und sportlich auf derselben Welle“, sagt Riefert.

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