Medienkonzepte für die Stadt BergheimHomeschooling zeigt Defizite auf

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Elisabeth Hülsewig und die per Telefon zugeschaltete Britta Auweck fordern städtische Unterstützung für die Schulen.

Elisabeth Hülsewig und die per Telefon zugeschaltete Britta Auweck fordern städtische Unterstützung für die Schulen.

Bergheim – „Die Lehrer in unseren Schulen haben mit viel Kreativität die Schulschließung bewältigt“, sagt Elisabeth Hülsewig. Auch die Eltern hätten „Großes geleistet in der Mehrfachbelastung“. Dennoch gebe es einige Lehren aus den vergangenen drei Monaten zu ziehen. Zusammen mit Britta Auweck fordert Hülsewig jetzt eine Weiterentwicklung der Digitalisierung in den Schulen.

Hülsewig (CDU) ist Vorsitzende des Schulausschusses im Stadtrat. Sie lobt nicht nur die Lehrer und Eltern („Alle atmen jetzt auf“), sondern auch die IT-Abteilung der Stadt, die bestmöglich geholfen habe, dass die Lehrer auch per Internet den Kontakt zu den Schülern halten konnten. Jetzt gelte es jedoch, den Schulen bei der Erstellung von Medienkonzepten zu helfen.

Sprachliche Hürden

Jede Schule muss ein solches Konzept entwickeln, will die Stadt in den Genuss der vom Land in Aussicht gestellten Fördermittel in Höhe von 2,6 Millionen Euro kommen. Jetzt hat Hülsewig bei der Verwaltung beantragt, „dass die Stadt-Informatiker die Lehrer schulen, um die Konzepte erstellen zu können, auch wenn das eigentlich Landesaufgabe ist“. Vom Land fordert Hülsewig die Bereitstellung einer allgemeintauglichen Plattform für digitales Lernen, weil die internen Lösungen nur auf Umwegen etwa die Datenschutzhürden hätten überspringen können.

Auweck ist Vorsitzende des Stadtelternrats. Zum Gespräch war sie per Telefon zugeschaltet. „Nicht alle Kinder haben Endgeräte zu Hause. Auch da müssen Lösungen gefunden werden, damit niemand abgehängt wird“. Zwar betreffe das nur wenige Kinder pro Klasse, wie ein Lagebild im Stadtelternrat ergeben habe. Besonders wichtig sei dies aber für bildungsfernere Elternhäuser. Aber auch sprachliche Hürden im Elternhaus gebe es vor allem bei Grundschulkindern zu überwinden.

Aus den Erfahrungen lernen

„Dass die Schule schließt, kann ja wieder passieren. Dann müssen wir nach den gemachten Erfahrungen noch besser gerüstet sein“, fordert Auweck. Auch sie vermisst „ein einheitliches Lernsystem“ für die Schulen. Hülsewig kritisiert zudem, dass die komplette Öffnung der Schulen, die für den nächsten Montag vom Land ausgerufen worden ist, arg spät kommt. Grundschüler seien etwa viel besser auf die Abstands- und Hygieneregeln einzuschwören als Kita-Kinder, die schon jetzt wieder in die Einrichtungen dürften. Sie glaubt, dass die Berufsverbände der Lehrer zu hartnäckig „auf der Bremse gestanden haben“. Dabei seien Ärzte, Krankenschwestern, Altenpfleger berufsbedingt in viel engerem Kontakt zu den Menschen.

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