BrandvermeidungAdventskränze werden zur heißen Gefahr

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Symbolbild: Adventskalender fängt Feuer

Symbolbild: Adventskalender fängt Feuer.

Der Kreisbrandmeister gibt Tipps zur Verhinderung von Bränden. Der Wichtigste: Wasser immer bereithalten.

Brennende Adventskränze und Kerzengestecke gehören für die Feuerwehrleute im Kreis-Erft-Kreis zum Tagesgeschäft. „Das ist auch schon meinem Vater passiert“, sagt der stellvertretende Kreisbrandmeister Peter Berg. Für einen kleinen Augenblick habe sein Vater nicht aufgepasst. Die Flammen der bis zum Stumpf heruntergebrannten Kerzen seien auf die bereits ziemlich trockenen Tannenzweige übergesprungen. „Mein Vater hat sich den Kranz mit beiden Händen geschnappt und ist damit ins Badezimmer gerannt“, erinnert sich Berg. Dort habe er das Feuer zwar löschen können, doch bei der Aktion habe er sich an beiden Händen Brandverletzungen zugezogen. Einmal mehr habe ihm der Vorfall wieder deutlich gemacht, wie schnell festliche Stimmung umschlagen und zum Albtraum werden könne.

Diesen Albtraum mussten Ende November dieses Jahres auch die Bewohner einer Seniorenwohnanlage in Brühl erleben, als sie nachts von der Feuerwehr und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Anlage aus ihren Zimmern im siebten Obergeschoss gerettet wurden. In einem der Zimmer war, wie die Polizei auf Anfrage sagte, durch eine brennende Kerze der Tisch in Brand geraten. Zwei Menschen wurden verletzt und mussten ins Krankenhaus, zehn Senioren wurden noch in der Nacht vom Notarzt untersucht.„Auf gar keinen Fall darf eine brennende Kerze unbeaufsichtigt in einem Raum sein“, warnt Peter Berg. Auch Kinder dürften niemals ohne Aufsicht an den brennenden Kerzen bleiben. Dazu gehöre auch, dass Zündhölzer und Feuerzeuge nicht in deren Reichweite aufbewahrt oder herumliegen gelassen werden sollten. „Brennende Kerzen ziehen kleine Kinder magisch an, die Flamme fasziniert sie einfach“, weiß Berg.

Mit jedem Tag würden jetzt die Kränze und Gestecke trockener. „Da reicht mitunter schon ein Funke und sie zünden durch“, gibt der stellvertretende Kreisbrandmeister zu bedenken. Das gelte natürlich auch für den mit echten Kerzen geschmückten Weihnachtsbaum. Peter Berg empfiehlt, die Kränze, Gestecke und Weihnachtsbäume auf eine nichtbrennbare Unterlage zu stellen. Auch brennbare Gegenstände wie Geschenkpapier gehörten nicht in der Nähe der Kerzen. Griffbereit hingegen sollte ein Eimer mit Wasser stehen oder eine Löschdecke liegen. „Es gibt inzwischen auch mit Wasser gefüllte Feuerlöscher“, berichtet Berg. Brenne der Baum, der Kranz oder das Gesteck, sei es zu spät, um noch einen Eimer mit Wasser zu füllen. Oft sei es nur noch eine Sache von Sekunden, bis ein Feuer dann außer Kontrolle geraten kann. Dann gelte es, ganz schnell das Zimmer und das Haus zu verlassen und die Feuerwehr unter 112 zu alarmieren. Auch alle anderen Bewohner des Hauses sollten sofort gewarnt und in Sicherheit gebracht werden. „Ganz wichtig ist es, die Zimmertür hinter sich zu schließen“, rät Berg. Jedes Feuer brauche Sauerstoff. Eine geschlossene Türe verhindere die Sauerstoffzufuhr und eine Ausbreitung des Rauchs im Haus.

Brennende Weihnachtsbäume seien aber in Zeiten von LED-Lichterketten seltener geworden. Doch auch diese bergen Gefahren. „Billige Produkte können leicht durchbrennen und so auch einen Baum in Brand setzten“, warnt Berg. Schon beim Kauf der Lichterketten müsse deswegen auf die Zulassung des Verbands der deutschen Elektroindustrie (VDE) geachtet werden. Anderenfalls könne es unter Umständen sogar passieren, dass im Ernstfall die Versicherung nicht für die volle Schadenshöhe aufkomme.

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