Espresso-Variante des Bungee-JumpingNeue Attraktion „Skyfall“ am Brühler Kletterturm

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Keine Angst vor der Höhe zeigten die Springer, bevor es am Skyfall in die Tiefe ging.

Keine Angst vor der Höhe zeigten die Springer, bevor es am Skyfall in die Tiefe ging.

  • Am Brühler Kletterturm „Via Ferrata“ wurde die neue Attraktion „Skyfall“ eröffnet.
  • Wer sich traut, kann hier, an einem Seil gesichert, für einige Augenblicke den freien Fall erleben.
  • Die ersten Besucher sind zufrieden.

Brühl – Es dauert einige Minuten nach oben auf das alte Getreidesilo. Hinunter geht es in Sekundenschnelle. Den einen ist der freie Fall an der Seilspule aus rund 50 Metern Höhe viel zu kurz, den anderen kommt er als prompter Adrenalinschub gerade recht. Vielleicht könnte man den Sprung entlang der Fassade des Kletterturms „Via Ferrata“ als die Espresso-Variante des Bungee-Jumping bezeichnen, wenn auch ganz ohne Rebound, den Rückzug des Bungee-Seiles.

Dem Brühler Günter Wagner hat der freie Fall nicht lange genug gedauert. Kurz bevor er sich das Sicherungsgeschirr anlegte, beäugte er noch einmal das Seil, an dem er bald baumeln würde und machte sich mit etwas schwarzem Humor Mut, „auf wenigstens 30 Sprünge“ sei das bestimmt ausgelegt. Nein, gar keine Frage, er vertraue ganz und gar auf die Technik, die die Betreiber installiert hätten, sagte er. Wer ihm beim Sturz aus der Höhe ins Gesicht sah, der blickte in ein glückliches.

Keine Zeit zum Grübeln

Emily Miller hingegen gehörte zu denjenigen, die über einen 55 Sekunden dauernden freien Fall bei einem Fallschirmabsprung sagen, er sei zu lang. „Da hatte ich viel zu viel Zeit, darüber zu grübeln, was schief gehen könnte.“ Anders am Freitagabend, ein „flüchtiger Moment nur, gerade richtig“ für sie, sagte sie nach der Landung mit einem strahlendem Lächeln.

Wer den nötigen Mut aufbringt, ist für einige Augenblicke im freien Fall unterwegs, ehe eine Spule das Tempo drosselt.

Wer den nötigen Mut aufbringt, ist für einige Augenblicke im freien Fall unterwegs, ehe eine Spule das Tempo drosselt.

Auch der stellvertretende Bürgermeister Robert Saß stürzte sich in die Tiefe, zum ersten Mal: „Der aufregendste Moment war, als ich auf die Plattform hinausgetreten bin und den Blick runter gewagt habe. Ein paar Sekunden hängt man dann noch am Haken. Der Fall selbst ist toll.“

Wer den nötigen Mut aufbringt, ist für einige Augenblicke im freien Fall unterwegs, ehe eine Spule das Tempo drosselt.

Wer den nötigen Mut aufbringt, ist für einige Augenblicke im freien Fall unterwegs, ehe eine Spule das Tempo drosselt.

Das war kurz nach der Eröffnung am Freitagabend mit den beiden Inhabern des Kletterturms „Via Ferrata“, Raimund Bechtloff und Achim Heymann. Aber nicht allein der Skyfall ist geeignet, den Adrenalinpegel in die Höhe zu treiben. Aus einem anderen Ausstieg des Turmes können Mutige die Fassade gut gesichert im rechten Winkel herunterschreiten oder -hüpfen. An der Außenmauer haben die Betreiber des Brühler Kletterwaldes einen Klettersteig eingerichtet, der das „alpine Gefühl einer Steilwand in die Stadt“ holen soll.

Schöne Aussicht

Von ganz oben könne man außerdem einen Rundumblick über die Region genießen, pries Bechtloff den Turm. Als spektakuläre Bereicherung des Brühler Sport- und Freizeitangebotes und als tolles Event für Besucher aus nah und fern würdigte Saß den Skyfall. Der Tourismus sei für Brühl gerade in Coronazeiten wichtig, als erstes Freifallerlebnis dieser Art in NRW schaffe er mitten im Herzen des Naturparks Rheinland ein Alleinstellungsmerkmal, waren sich Saß und der Kultur- und Tourismusleiter, Oliver Mülhens, einig.

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Und auch die Mitglieder des Verein 21x3 Brühl freuten sich. Sie sammelten 725 Euro ein, denn für Sprünge am Eröffnungsabend hatten die Veranstalter Spenden erbeten. Erst 2014 gegründet sei die Selbsthilfegruppe bereits zur Anlaufstelle für 30 Familien mit Kindern mit Downsyndromgeworden, erläuterte der Vereinsvorsitzende Fritz Wittig.

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