Im Frühjahr ist SchlussBrühler Traditionsgeschäft muss schließen

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Juwelier Klug

Das Uhren- und Juweliergeschäft Klug an der Kölnstraße schließt bald für immer seine Tür. 

Brühl – Die Geschichte des Juweliers Klug reicht weit zurück. Seit 1855 verkauft die Familie Uhren und Schmuck in Brühl. Doch bald wird Maria Butsch die Tür ihres Ladenlokals für immer zusperren. „Der Gedanke an den Abschied tut schon weh“, sagt sie. In dem Geschäftshaus an der Kölnstraße hat sie ihre Kindheit verbracht und in Verkaufsraum und Werkstatt nicht selten ihrem Opa und Vater beim Arbeiten über die Schultern geschaut.

Seit rund 20 Jahren mischt sie selbst im Laden mit, den ihr Bruder Norbert Klug von 1991 an führte. „Er ist im Oktober im Alter von 58 Jahren verstorben, und ohne ihn geht es nicht“, sagt Butsch. Norbert Klug sei als Uhrmachermeister der Fachmann im Betrieb gewesen. „Nun können wir keinen Service mehr anbieten“, erklärt die Geschäftsfrau. Viele Kunden seien aber sogar aus der Eifel oder Köln gekommen, um seinen Rat und seine Fertigkeiten in Anspruch zu nehmen.

Viele Stammkunden

Zudem habe ihr Bruder stets ein besonderes Verhältnis zu den vielen Stammkunden gepflegt. „Manche schauten auch herein, um ihre alltäglichen Sorgen loszuwerden“, sagt Butsch. Einige hätten nun Tränen vergossen, als sie von der Schließung erfuhren, so Butsch. Was aus dem Ladenlokal wird, ist offen. Und auch um ihre eigene berufliche Zukunft konnte sich Butsch noch keine Gedanken machen. Klar ist, dass Brühl ein Geschäft mit langer Tradition verliert.

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Butschs Ur-Urgroßvater Peter Klug gründete als Uhrmachermeister ein erstes Geschäft an der Uhlstraße. Sein Enkel Jakob Klug eröffnete 1926 zunächst einen Laden in Hürth. Nachdem dieser im Krieg zerstört wurde, ging es für ihn an der Kölnstraße weiter. Zunächst im Gebäude mit der Hausnummer 23 und später ein Haus weiter an der heutigen Adresse.

Im Frühjahr ist Schluss

Das Sortiment wurde in den Jahrzehnten stets dem Geschmack der Kunden angepasst. Zuletzt habe man gleichermaßen Schmuck und Uhren angeboten, sagt Butsch. Noch für einige Wochen werden Ketten, Ringe und Uhren namhafter Hersteller wie Junghans, Tissot, Marcello C oder Michel Herbelin im Räumungsverkauf den Besitzer wechseln und für geschäftiges Treiben in dem Laden sorgen. Im Februar wolle sie dann überlegen, wann sie ein letztes Mal öffne, erklärt Butsch. Sicher sei jedoch, dass die Geschichte des Familienunternehmens noch im Frühjahr ende.

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