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BrandmauerOmas gegen Rechts setzen sich in Brühl für Demokratie ein

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Das Foto zeigt die Omas gegen Rechts in Brühl.

Die Omas gegen Rechts sind hochmotiviert. Ihre Brandmauer weckte ein ordentliches Interesse.

Passanten konnten ihre Wünsche für die Demokratie auf die Brandmauer der Omas gegen Rechts in der Brühler Innenstadt schreiben.

„Was wünschen Sie sich an der Brandmauer?“, sprachen die Omas gegen Rechts am Samstagvormittag (16. August) die Passanten in Brühl auf dem Marktplatz an. In den Händen hielten sie Papiere und Stifte. Und fleißig schrieben sie auf, was den Menschen, die sie an ihrem Stand trafen, auf der Seele brannte. Danach war es nur noch eine Sache von wenigen Sekunden und die Gedanken der Menschen standen gut lesbar auf ihrer Brandmauer. „Geh wählen – aber demokratisch“, „Brandmauer halten – Demokratie bewahren“ aber auch „Mut zum Widerspruch“ und „AfD-Verbot jetzt.“

Nur wenige Meter weiter hatten sich ebenfalls auf dem Markt- und dem Rathausplatz die Parteien postiert, um im Endspurt des Kommunalwahlkampfes die Passanten jeweils für sich zu gewinnen. „Am liebsten würde ich einfach euch wählen“, meinten sogar gleich mehrere Passanten am Stand der Omas. „Wir sind aber doch gar keine Partei“, sagten die Frauen. Aber sie seien für die Demokratie und gegen Rechtsextremismus, die Hass und Hetze verbreite und die demokratische Grundordnung zerstören wolle.

Uns geht es darum, Grenzen aufzuzeigen und den Kommunalpolitikern klarzumachen, dass sie nicht mit der AfD zusammenarbeiten dürfen
Nanny Kim, Omas gegen Rechts Brühl

„Das Engagement der Omas ist super“, betonte zum Beispiel Karl S. aus Köln. „Ihr seid mir ein Trost“, sagte ein anderer Passant. Immer wieder bildeten sich kleine Menschentrauben, um mit den Omas gegen Rechts in den Dialog zu kommen. Und unermüdlich erklärten die Omas und Opas den Passanten die Idee, die hinter ihrer Brandmauer steckt.

„Uns geht es darum, Grenzen aufzuzeigen und den Kommunalpolitikern klarzumachen, dass sie nicht mit der AfD zusammenarbeiten dürfen“, betonte Nanny Kim. Zusammen mit Hilde Herzog, Elke Messerschmidt, Anita Stein-Pütz und Gabi Zerche hat sie in den vergangenen Wochen das Projekt Brandmauer entwickelt. „Es gibt Grenzen, die nicht übertreten werden sollen“, warnte sie.

Mit Sorge beobachten die Omas allerdings, dass es längst wieder gesellschaftsfähig zu sein scheint, sich rechtsextrem äußern zu können und dabei auch menschenfeindliche Positionen zu vertreten. Einige Passanten äußerten sich auch an ihrem Stand kritisch – wenige schienen sogar beratungsresistent.

Doch davon lassen sich die Omas gegen Rechts nicht unterkriegen. Im Gegenteil. Auch am Samstag schienen sie voller Tatendrang und hochmotiviert. Bis zur Kommunalwahl am 14. September wollen sie in Brühl an verschiedenen Plätzen auch an den kommenden Samstagen ihre Brandmauer aufbauen um die Menschen für die Werte der Demokratie zu begeistern.