Neubau wird teurer und später fertigBrühler Rathaus kostet 1,7 Millionen Euro mehr

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Der Rathausneubau in Brühl wird teurer als ursprünglich gedacht.

Der Rathausneubau in Brühl wird teurer als ursprünglich gedacht.

Brühl – Viele Monate lang durften die Verantwortlichen voller Stolz verkünden, beim Bau des Rathauses voll im Kosten- und Zeitplan zu liegen. Doch rund ein halbes Jahr vor der in Aussicht gestellten Vollendung des Großprojekts im Herzen der Stadt lösen nun schlechte Nachrichten die guten ab.

Die Ausschreibungsergebnisse für Fassade und Dach hätten zu deutlich höheren Zahlen geführt als gedacht, teilt die Verwaltung mit. Statt der eingeplanten 1,27 Millionen Euro dürfte dieser Teil der Arbeiten wohl 2,97 Millionen verschlingen.

Brühler Rathaus: Das ist der Grund für die höheren Kosten

Die Klinker, die Dach und Fassade des Baus am Steinweg schmücken sollen, seien derzeit begehrt und teuer. So habe das Architekturbüro JSWD die Kostenüberschreitung im Wesentlichen erklärt, ließ die Verwaltung wissen.

Die rund 1,7 Millionen Euro Mehrkosten machen nun eine Budgetaufstockung erforderlich. War man bislang inklusive eines Puffers von Gesamtkosten in Höhe von 20,8 Millionen Euro ausgegangen, so werden es jetzt 22,5 Millionen. Zudem dürfte der Bau nicht im Sommer, sondern erst im Herbst bezugsfertig sein. Immerhin ist angesichts des weit fortgeschrittenen Baus das Risiko weiterer Kostensteigerungen begrenzt.

Zudem bemüht man sich seitens der Verwaltung darum, Einsparpotenziale aufzuzeigen. Unlängst wurde die Brühler Politik in einem Workshop informiert und gebeten, die verblieben Möglichkeiten unter die Lupe zu nehmen. Im Hauptausschuss fielen dann die Entscheidungen.

Brühl: Die Stadt will durch Änderungen Tausende Euro sparen

Kleinere Veränderungen am Eingang und an der Anordnung der Klinker sollen die Kosten um insgesamt rund 70.000 Euro drücken – da war man sich einig. Gegen die Stimmen der Sozialdemokraten wurde hingegen für die Beibehaltung von Betonfertigteilen als Umrahmung der Fenster gestimmt. Hätte man diese sogenannten Faschen mit durchgehenden Klinkern ersetzt, hätte man 130.000 Euro einsparen können. Man wolle die monolithische Erscheinung des Baus nicht beeinträchtigen, begründete CDU-Fraktionsvorsitzender Holger Köllejan sein Votum.

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Auch Grünen-Fraktionschefin Simone Holderried betonte die optische Bedeutung der Faschen, die einen sichtbaren Bezug zur Gestaltung der Fenster des angrenzenden Altbaus herstellen sollen.

Piraten-Ratsherr Harry Hupp sagte, man habe das Projekt immer kritisch gesehen, jetzt explodierten die Kosten. FDP-Ratsherr Jochem Pitz sieht das anders. „Ich schaue jeden Tag von meinem Büro auf die Kölner Oper. Da gibt es eine Kostenexplosion“, sagte der Freie Demokrat. Bei rund zehn Prozent Mehrkosten sei dieser Begriff unangemessen.

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