Wechsel an der SpitzeBrühler Max-Ernst-Museum bekommt neue Direktorin

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Generationenwechsel im Brühler Max-Ernst-Museum.

Brühl – 16 Jahre lang hat Dr. Achim Sommer das Brühler Max-Ernst-Museum geleitet. Ende August geht er nun in den Ruhestand. „Irgendwann muss man mal für die Jungen Platz machen“, sagt er. Tatsächlich vollzieht sich ein Generationenwechsel in dem Haus, das der Landschaftsverband Rheinland (LVR) betreibt. Sommer wird im Oktober 66 Jahre alt, seine Nachfolgerin Madeleine Frey wird in wenigen Tagen 38. Die Kunsthistorikerin und Volkswirtin hat bisher die Städtische Galerie Sindelfingen geleitet.

Abschied mit Max Ernst in Brühl

Am 22. September wird sie dort noch ihre letzte Ausstellung eröffnen, der Titel: „What I like!“ Im Max-Ernst-Museum läuft noch bis 28. August die Ausstellung „Karin Kneffel – im Augenblick.“ Für Achim Sommer ist das ein stimmiger Abschluss, hatte er doch die erste Museumsausstellung dieser Künstlerin in der Kunsthalle Emden gezeigt. Abschied nimmt er allerdings letztlich dann doch mit Max Ernst. Am 30. Oktober eröffnet „Image. Max Ernst im Foto“. Dazu erscheint der vierte Katalog, der die Bestände des Museums dokumentiert.

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Achim Sommer (r.), hier mit dem früheren künstlerischen Leiter Jürgen Pech, geht in den Ruhestand.

2006 war der Kunsthistoriker aus Norddeutschland nach Brühl gekommen. Das Max-Ernst-Museum steckte damals noch in den Wirren der Anfangszeit. Mittlerweile blickt Sommer durchaus zufrieden zurück auf ein „qualitätvolles Programm“ und die Erweiterung der Sammlung des Museums.

Und er schwärmt von seinem Beruf als dem schönsten der Welt: „Man ist immer an der Quelle der Kunst.“ Das einzige, was gestört habe, seien die bürokratischen Auflagen gewesen, mit denen er kreativ habe umgehen müssen. Er habe von allen Seiten Unterstützung erfahren, vom LVR, im Museumsverbund und aus der Politik. Sein Arbeitgeber habe ihm immer freie Hand gelassen. Vor allem aber lobt er seine Mitarbeiter: „Was wir erreicht haben, konnten wir nur im Team schaffen.“

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Madeleine Frey leitet künftig das Max-Ernst-Museum.

Und da kann er auf bemerkenswerte Ausstellungen verweisen. Neo Rauch, Tomi Ungerer, David Lynch, Christo und Jeanne-Claude, Niki de Saint Phalle, Man Ray, Tim Burton, M.C. Escher, Jaume Plensa, Miró, Ruth Marten, Joana Vasconcelos, Mœbius und Max Beckmann. Einige der Künstler hatten nie zuvor in Deutschland ihre Arbeiten gezeigt. Mehr als 60 Ausstellungen habe Sommer betreut, schreibt der LVR.

Madeleine Frey startet Ende August im Max-Ernst-Museum

Wie Achim Sommer ist Madeleine Frey zufrieden mit dem, was sie erreicht hat an ihrem bisherigen Arbeitsplatz. „Wir haben viel geschafft, ich kann das Haus in gutem Wissen verlassen“, sagte sie gegenüber der Sindelfinger Zeitung. Sie habe die Reichweite der Galerie vergrößert und ein größeres Publikum erschlossen.

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Kennengelernt haben sich der scheidende Chef und seine Nachfolgerin noch nicht. „Ich war auch in keiner Weise an der Auswahl meiner Nachfolgerin beteiligt“, betont Sommer. Ende August werde Frey nach Brühl kommen.

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