Ertrag noch „schleppend“Der erste Spargel an Rhein und Erft wird vor Ostern gestochen

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Ein Mann trägt eine Kiste Spargel von einem Feld, im Hintergrund steht ein Kraftwerk.

Über den ersten Spargel, den er mit seinen Erntehelfern aus noch anfangs dünn besetzten Reihen gestochen hat, freut sich Bergerhof-Landwirt Michael Bong. Pünktlich zu Ostern startet der Verkauf des rheinischen Spargels.

Die Spargelsaison ist eröffnet. Pünktlich zum Osterfest können die Landwirte im Rhein-Erft-Kreis das schmackhafte Kaisergemüse stechen.

Nach dem nassen Spätwinter konnte Johannes Nagelschmitz seine beheizten Spargelfelder bei Elsdorf-Widdendorf erst vor gut zwei Wochen vorbereiten, Dämme bauen und Folien auflegen. Am Wochenende hat die Ernte begonnen, etwa zwei Wochen später als im vergangenen Jahr.

„Es sind zurzeit noch überschaubare Mengen, die wir stechen“, sagte Nagelschmitz. Die Nässe der vergangenen Wochen sei gut für den Spargel, allein die Feldarbeit im tiefen Boden sei schwierig. So habe er erst zwei Drittel der beheizten Fläche erntefertig hinbekommen.

Hofläden öffnen an Gründonnerstag

Auf den unbeheizten Freilandspargel müsse man jedoch noch bis Ende April warten. An Gründonnerstag, 28. März, öffnet der Hofladen in Bedburg-Pütz an der Landesstraße 279, sowie am Elsdorfer Rewe-Markt Grundhöfer.

In Hürth-Fischenich wurde der erste „Dom-Spargel“ Mitte der Woche gestochen. Der Verkauf beginnt ebenfalls Gründonnerstag, zunächst mit einem Verkaufsstand in Stotzheim, ab Samstag auch in Fischenich. Der Ertrag sei derzeit noch „schleppend“ wegen der niedrigen Temperaturen, wie eine Sprecherin der Domhöfe mitteilt. In der nächsten Woche kommen weitere Verkaufsstellen in Hürth, Pulheim und Wesseling-Berzdorf hinzu.

Ein Erntehelfer sticht Spargel.

Erntehelfer stechen den Spargel in der Nähe des Kraftwerks Niederaußem.

In den Verkauf ging auch der erste Spargel auf dem Hallerhof in Bergheim-Oberaußem an der Landesstraße 91 Richtung Glessen, wo der Hofladen täglich geöffnet ist. Auf unbeheizten Freilandspargel hat sich Michael Bong vom Bergerhof in Bergheim-Rheidt verlegt, da die Abwärme aus dem Kraftwerk Niederaußem für die Felder an den Mönchhöfen, auf denen er früher Spargel angebaut hat, seit drei Jahren ausbleibt.

„Wir bauen frühe Sorten mit weniger Wärmebedarf an, bauen die Dämme schon im Oktober und November und legen im Februar transparente Tunnel darüber, die wie kleine Treibhäuser funktionieren“, erläutert der Landwirt. Am Dienstag wurden die ersten Stangen auf seinen Feldern zwischen Rheidt und Rommerskirchen gestochen. Noch spärlich ist der Ertrag, den die Erntehelfer, die zum Teil durch knöcheltiefes Wasser in den Furchen waten müssen, einbringen.

Der Rhabarber ist ebenfalls früh dran

„Aber der Kältereiz im Winter, den der Spargel als Startsignal benötigt, hat dem Wachstum gutgetan“, sagt Bong. „Der Erntestart ist so früh wie nie.“ Der Hofladen an der Bundesstraße 477 hinter Rheidt öffnet am Freitag. Dann gibt es dort auch Rhabarber, der ebenfalls früh dran ist. Und ab der nächsten Woche will Bong auch regionale Supermärkte beliefern.

Die Preise liegen derzeit bei unter 20 Euro für die A-Klasse, bei Bong um 16 Euro, bis herunter zu fünf Euro für Bruchspargel. „Damit bleiben unsere Preise zum Vorjahr unverändert, und sie werden nach den ersten Erntewochen noch sinken“, sagt Nagelschmitz. „Die Qualität ist super und wir hoffen auf ungebrochene Lust unserer Kunden auf den Spargel“.

Michael Bong isst den Spargel am liebsten mit Schinken und ohne Soße, wie er bekennt. „Die Soße kommt allenfalls auf die Kartoffeln. Ich will schließlich den leckeren Spargel schmecken“, sagt der Spargelbauer. Beendet wird die Spargelsaison traditionell am Johannistag, 24. Juni.

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