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Experten: „Die Gruppenphase wird kein Problem“

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Das Foto zeigt einen Trainer, der mit seinen Armen gestikuliert.

Hält das Starterfeld für zu groß: BW Königsdorfs Coach Takahito Ohno.

Drei Fußballtrainer des Kreises zweifeln nicht am Gruppensieg der deutschen Nationalmannschaft bei der WM

185 Tage müssen sich die Fußballfans des Globus noch gedulden, ehe das Eröffnungsspiel zwischen Mexiko und Südafrika in Mexiko-Stadt die 23. Fußball-Weltmeisterschaft in den Gastgeberländern Mexiko, USA und Kanada einläuten wird.

Die Fußballtrainer des Kreises sind von der neuen Mega-WM mit 48 Mannschaften noch nicht sonderlich angetan, können sich der Anziehungskraft des Turniers allerdings auch nicht großartig verwehren und haben am Freitag selbstverständlich die WM-Auslosung verfolgt.

Wenig Probleme

Mit Blick auf die zugelosten Gruppengegner der deutschen Nationalmannschaft sind sich die Übungsleiter Dustin Tesch vom SC Elsdorf, Takahito Ohno (TuS BW Königsdorf) und Cüneyt Karaca (Pulheimer SC) einig, dass die DFB-Elf von Trainer Julian Nagelsmann die Gruppenphase ohne größere Probleme überstehen sollte.

Das Bild zeigt einen Trainer, der mit Zeigefinger den Weg weist.

Sieht die Gruppenphase als Warm-up: Cüneyt Karaca vom Pulheimer SC.

Während Karaca vom Kreisligisten aus Pulheim die WM-Gruppenphase der Deutschen gar als ein gutes Warm-up für die K.o.-Runden empfindet, warnt Königsdorfs Mittelrheinligacoach Ohno: „Natürlich zählt Deutschland zu den Titelfavoriten. Deshalb wird allgemein erwartet, dass sie die Gruppenphase souverän überstehen. Gleichzeitig sieht man aber im modernen Fußball immer häufiger, dass auch kleinere Nationen sehr gute Spieler haben und taktisch hervorragend ausgebildet sind. Es gibt kaum noch Spiele, die ein Selbstläufer sind.“

Das Foto zeigt den Elsdorfer Trainer, der warnend den Arm ausstreckt.

Warnt vor defensiv starken Gruppengegnern: Elsdorfs Dustin Tesch.

Und Elsdorfs Bezirksligatrainer Tesch ergänzt zur Ausgangslage des DFB: „Mit der Elfenbeinküste und Ecuador trifft Deutschland auf sehr abwehrstarke Gegner. Am Ende des Tages muss es aber der Anspruch der Nationalelf sein, als Gruppensieger durch diese Gruppe zu gehen. Curacao wird hier sportlich leiden.“

Obgleich der Gruppe I um Frankreich, Norwegen und dem Senegal ein Qualifikant fehlt, insgesamt werden noch sechs WM-Plätze bis zum 31. März 2026 ausgespielt, sind sich die drei Trainer des Kreises einig, dass hier die spannendste Gruppenkonstellation gegeben ist. „Die französische Gruppe ist mit Abstand die stärkste“, befindet etwa der 33-jährige Tesch, der zusammen mit seinen Trainerkollegen die Norweger um Superstar Erling Haaland als großen Geheimfavoriten auf den WM-Pokal ausmacht.

Warnung vor dem Senegal

Aber auch der Senegal sei mit Spielern wie Sadio Mané vom saudi-arabischen Al-Nassr FC, FC Bayerns Nicolas Jackson und Ex-FC-Spieler Ismail Jakobs einfach nicht zu unterschätzen. Um den verbleibenden Platz dieser Gruppe spielen noch der Iran, Bolivien und schließlich Suriname.

Für unberechenbar hält Ohno zudem die Gruppe J um Titelverteidiger Argentinien und die Gruppe F, in der sein Heimatland Japan vertreten ist. „Japan hat mit den Niederlanden, Tunesien und dem europäischen Playoff-Sieger B (Ukraine, Schweden, Polen oder Albanien) ebenfalls eine extrem starke Gruppe erwischt. Das wird eine große Herausforderung für meine Landsleute. Ich glaube jedoch fest daran, dass auch Japan trotz der hohen Hürde die Chance hat, die K.o.-Phase zu erreichen und in dieser weiter zu überraschen weiß.“

Mit Blick auf das stark vergrößerte Starterfeld, bei der WM 2022 in Katar waren lediglich 32 Nationen vertreten, scherzt PSC-Trainer Karaca, dass eigentlich gar keine WM-Qualifikation mehr nötig sei und gleich alle Nationen der Welt mitspielen könnten.

Aufgeblähter Modus

Und auch Trainerkollege Tesch sieht den WM-Spielplan unnötig aufgeblasen. Durch den neuen Modus darf sich Karaca allerdings noch Hoffnungen darauf machen, dass für seine mitfavorisierten Nationen um Bosnien-Herzegowina, Nordmazedonien, Italien und die Türkei die Möglichkeit besteht, sich über die noch anstehenden Playoffs für die WM auf dem amerikanischen Kontinent zu qualifizieren.

Und Ohno kann mit seinem nicht-eurozentristischen Blick zusätzlich noch dagegenhalten: „Natürlich verliert die WM-Teilnahme an Wert, wenn immer mehr Nationen vertreten sind – vor allem, weil das sportliche Niveau zwischen den Kontinenten teilweise stark variiert. Für die kleineren Länder können Spiele gegen große Fußballnationen hingegen ein einmaliges, historisches Erlebnis werden – Spiele, an die eine ganze Generation zurückdenken wird. In diesem Sinne haben solche Duelle für mich auch einen besonderen Wert.“