Kugel steckt noch im HalsmuskelWie es dem angeschossenen Pferd aus Elsdorf geht

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Die angeschossene Stute Betty und ihre Besitzerin Sarah A.

Seit vergangener Woche ist die Stute Betty wieder bei ihrer Besitzerin Sarah A.

Stute Betty erholt sich bei ihrer Besitzerin im heimischen Stall von dem Schuss – der Täter bleibt weiter unbekannt.

Auf den ersten Blick sieht man Betty nicht an, dass ihre Operation gerade einmal zwei Wochen zurückliegt. Ein bisher Unbekannter hatte auf die 12-jährige Stute geschossen und sie am Hals getroffen. Der Vorfall ereignete sich bereits am Samstag, 4. März, in Elsdorf. Vermutlich zwischen 16 und 18 Uhr, wie die Besitzerin Sarah A. angab.

Stute Betty darf sich nur wenig bewegen – damit die Kugel nicht abgestoßen wird

Was trotz einer Wunde am Hals von außen nicht zu sehen ist: Die Kugel steckt noch unter der Haut des Tieres. Nachdem sie die Wunde gesehen hatte, hatte Sarah A. noch an einen Schuss aus einem Luftgewehr gedacht. Beim Röntgen stellte sich jedoch heraus, dass ein sieben Millimeter Projektil im Hals des Tieres steckt.

Noch bekommt das Pferd Schmerzmittel und hat daher laut seiner Besitzerin keine Einschränkungen. Seit Montag vergangene Woche ist Betty wieder zu Hause, vorher war die Stute in einer Klinik. „Die Kugel darf nicht wandern und nicht abgestoßen werden“, so Sarah A. Damit die sich nicht weiter im Körper des Tieres bewegt, steht Betty momentan separat von den anderen Pferden. Denn das Pferd muss Bewegung vermeiden.

Sollte die Kugel sich nicht bewegen und sich zudem verkapseln, spreche auch nichts dagegen, das Pferd wieder zu reiten, so die Besitzerin. Die Verkapselung sei wie eine Hülle um die Kugel, erklärt die Elsdorferin. „Der Körper muss merken, das gehört jetzt zu mir und bleibt bei mir“, sagt Sarah A.

Die Pferdebesitzerin hat mit vielen Ärzten gesprochen. Es sei richtig, die Kugel drin zu lassen. Sie liege tief im Nackenband, aber „günstig ungünstig“, wie die Elsdorferin angab. Denn: „Das ist ein zäher Muskel und nicht stark durchblutet“, sagte Sarah A. Zudem sei der Bleiwert im Blut nicht sehr hoch.

Vorfall hat Spuren bei den Pferden hinterlassen – Ermittlungen dauern an

Normalerweise steht Betty mit zwei weiteren Pferden zusammen. Vorher hätten sich dort Leute aufgehalten und die Pferde gestreichelt, so die Besitzerin. Aber der Vorfall hat auch bei den Hengsten Spuren hinterlassen. „Die Tiere haben gelitten“, sagte ihre Besitzerin. „Sie stehen nicht mehr gerne am Zaun.“ Denn dort habe sich der Vorfall wahrscheinlich ereignet. Neben einem neuen Zaun sind bereits Überwachungskameras angebracht worden.

Eine Anzeige gegen Unbekannt liegt der Polizei vor. Wie es dazu kommen konnte und wer auf das Tier geschossen hat, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch Gegenstand der Ermittlungen.

Betty wird weiterhin im Wochenrhythmus Blut abgenommen. Um zu überprüfen, ob die Kugel wandert, wird sie geröntgt. Die Fäden sind auch schon gezogen worden. Wie sich jedoch herausstellte, ist der Entzündungswert des Pferdes noch erhöht. Die Elsdorferin muss also weiter abwarten.

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