Diskussion in ErftstadtBernhard Worms ruft zur Suche nach CDU-Spitzenkandidat auf

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Ein Mann spricht ins Mikrofon, junge und alten Menschen hören zu.

Alt und Jung diskutierten gemeinsam: Dr. Bernhard Worms machte sich für die soziale Marktwirtschaft, das Grundgesetz und Glaubwürdigkeit in der Politik stark.

Der frühere Staatssekretär fordert einen politisch, menschlich und charakterlich geeigneten Spitzenkandidaten für die Bundes-CDU. 

Die Kreisverbände Rhein-Erft der Senioren-Union und der Jungen Union hatten ins Pfarrheim St. Kilian zu einem „Miteinander der Generationen“ eingeladen. „Wenn Erfahrene und Junge miteinander diskutieren, können sie gemeinsam mehr erreichen“, zeigte sich Helge Benda (Jahrgang 1945) überzeugt.

Der Landesvorsitzende der Senioren-Union der CDU nahm teil an der Podiumsdiskussion zum Thema „Historischer Tag – Schicksalstag – Gedenktag“. Wer geglaubt hatte, an diesem Abend würde an die Reichspogromnacht vor 85 Jahren und den Fall der Mauer 1989 erinnert, sah sich getäuscht. Vielmehr ging es um aktuelle politische Ereignisse und Herausforderungen, die im Lichte der historischen Perspektive betrachtet wurden.

Zuwanderer sollen Heimat finden

Dr. Bernhard Worms (Jahrgang 1930), Staatssekretär a.D., erinnerte daran, dass die Erfahrungen aus der Zeit des Nationalsozialismus in unser Grundgesetz eingeflossen seien und es uns als Richtschnur dienen sollten – vor allem Artikel 1: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Wir seien als Gesellschaft auf Zuzug angewiesen, sagte Worms. Menschen, die zu uns kämen, müssten wir so aufnehmen, dass sie bei uns Heimat fänden – mit allen Rechten und Pflichten.

Das sei ein Gebot der Menschlichkeit. Jennifer Szeyffert (Jahrgang 1997), Vorsitzende der Jungen Union Rhein-Erft, wurde von Moderator Maximilian Glaubitz gefragt, was man gegen den wachsenden Zuspruch für die AFD tun könne. „Wir müssen klarer und einfacher in unserer Sprache werden“, sagte sie.

Worms hält 40 Prozent für die CDU für möglich

 Um die Menschen zu erreichen und Falschinformationen zu widerlegen, sei die unmittelbare persönliche Begegnung wichtig. Gespräche suchen Dem stimmte Worms zu. Man müsse zu jeder Zeit das Gespräch mit den Menschen suchen, ihnen zuhören und zeigen, dass man sich für ihre berechtigten Interessen einsetze, aber ihnen auch klar sagen, was sich davon nicht umsetzen lasse.

Er zeigte sich überzeugt, dass die CDU bei Wahlen wieder 40 Prozent erreichen könne, wenn sie einen politisch, menschlich und charakterlich geeigneten Spitzenkandidaten finde, der durch die Übereinstimmung von Wort und Tat absolut glaubwürdig sei.

Er rief alle Vorstandsmitglieder in den Kreisen dazu auf, darüber zu diskutieren, wen man der Bevölkerung als solchen Kandidaten präsentieren wolle. Worms bekannte sich zudem als Anhänger der sozialen Marktwirtschaft, die einen Ausgleich zwischen dem Lohn- und dem Kapitalanteil schaffe, einen sozialen Ausgleich.

Am Schluss, als die rund 60 Besucher in die Diskussion einbezogen wurden, wurde der Bogen zum Anfang geschlagen. Fahrten nach Auschwitz sollten wieder öffentlich gefördert werden, lautete die Forderung. Sibilla Simons, Vorsitzende der SU Rhein-Erft und Organisatorin des Abends, bestätigte aus eigener Erfahrung den erschütternden Effekt, den so ein Besuch habe.

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