Umsturzgefahr zu großBäume im Friesheimer Busch gefällt

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Gefallener Baum Friesheimer Busch

Am Rand des Friesheimer Buschs sind Bäume gefällt worden, die beim nächsten Sturm zu einer Gefahr hätten werden können.

Erftstadt-Friesheim – Schon die Vorstellung tut in der Seele weh: Im Friesheimer Busch werden Bäume gefällt und zurückgeschnitten – ausgerechnet jetzt, wo sie das erste zarte Grün zeigen, wo Vögel ihre Nester bauen oder schon auf den Eiern sitzen.

„Die Arbeiten sind zur Gefahrenabwehr unbedingt nötig“, erklärt Förster Florian Classen, warum er fünf Trupps von Forstarbeitern zwei Tage lang den Bäumen hat zu Leibe rücken lassen. Die Kreisstraße 45, die zwischen dem Wald und dem Gelände des Umweltzentrums verläuft, war während der Arbeiten ebenso gesperrt wie die Reit- und Spazierwege.

Umsturzgefahr zu groß

Classen erläutert auch, warum die Arbeiten zu einer Zeit durchgeführt werden, in der die Vögel brüten. Erst jetzt zeige sich das ganze Ausmaß der Schäden, die der heiße, trockene Sommer des vergangenen Jahres angerichtet habe. Den kahlen Ästen und Zweigen habe man im Winter nicht ansehen können, ob sie im Frühjahr noch einmal austreiben würden. Vor allem die Birken, die nur flache Wurzeln ausbildeten, hätten stark gelitten.

Die Stürme ausgangs des Winters hätten obendrein richtig zugeschlagen. Gerade am Straßenrand hätten einige Bäume gestanden, die der starke Wind „angeschoben“ habe. „Die konnten wir dort nicht stehenlassen“, sagt der Förster. Das Risiko, dass einer der Bäume umstürze und Menschen gefährde, sei einfach zu groß gewesen.

Rücksicht auf Nester

Bei vielen Bäumen habe es aber auch genügt, abgestorbene Äste herauszusägen. Und natürlich versuchten die Arbeiter, auf bewohnte Nester Rücksicht zu nehmen.

„Das wird noch schlimmer“, fürchtet Classen für die Situation der Wälder. Wenn der nächste Sommer wieder so trocken werde wie der des vergangenen Jahres, kämen auch Tiefwurzler, also Baumarten, die tiefere Grundwasserschichten erreichten, in Not.

Auch Krankheiten hätten bei den durch Trockenheit strapazierten Bäumen leichteres Spiel. Als Beispiel führt er die Ahorne auf dem alten Bahndamm am Liblarer Spickweg an. Da habe er im Oktober des vergangenen Jahres alle Exemplare fällen lassen, bei denen die Krankheit sichtbar gewesen sei. Im Frühjahr hatte sich der Pilz schon wieder so ausgebreitet, dass vor einigen Wochen noch einmal rund 50 Bäume entnommen werden mussten.

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