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Wiese ist staubtrockenImker löst Vegetationsbrand in Erftstadt aus

3 min
Das Feuer hatte sich rasend schnell ausgebreitet.

Das Feuer hatte sich rasend schnell ausgebreitet.

Der Smoker fiel ins Gras und hat in Erftstadt für ein großes Feuer gesorgt. Die Hälfte der Größe eines Fußballfeldes ist verbrannt.

Ein größerer Vegetationsbrand hielt am Dienstagnachmittag (26. August) die hauptamtliche und die freiwillige Feuerwehr in Erftstadt auf Trab. Wie der Sprecher der Feuerwehr Erftstadt Elmar Mettke erklärte, sei sicherlich die Fläche eines halben Fußballplatzes abgebrannt. „Ich bin unendlich froh, dass dabei niemand zu Schaden gekommen ist“, sagt am Mittwoch der Imker, der unter anderem auch dort am Regenauffangbecken zwischen Erftstadt-Ahrem und Lechenich seit Jahren seine Bienenkästen stehen hat.

Viele trockene, aber auch äußerst nasse Sommer hat er dort mit seinen Bienen bereits erlebt. 2021 hatte ihm die Flut sogar all seine Bienen und seine Bienenkästen genommen. Nach einem gut zweiwöchigen Urlaub schaute er am Dienstagnachmittag wieder nach seinen Arbeiterinnen am Regenauffangbecken.

Als ich den Brand bemerkte, habe ich natürlich direkt versucht, ihn zu löschen
Der Imker

Wie schon Hunderte Male zuvor machte er routinemäßig vor Ort auch seinen Smoker an. Das Gerät wird mit ein wenig brennbaren Materialien gestopft, die angezündet für moderaten Rauch sorgen. Das beruhigt die Bienen. „Danach muss es passiert sein“, ist sich der Imker sicher.

Der Smoker sei ihm in das dort kniehoch stehende Gras gefallen. „Und ich habe einfach zu spät bemerkt, dass von dem glühenden Inhalt ein bisschen im Gras liegengeblieben ist“, berichtet er. Konzentriert auf seine Arbeit habe er zunächst gar nicht mitbekommen, wie das Feuer langsam Fahrt aufnahm. „Als ich den Brand bemerkte, habe ich natürlich direkt versucht, ihn zu löschen“, erklärt er.

Mehrere Honigbienen sind an einem Bienenstock.

Mehrere Honigbienen sind an einem Bienenstock.

Er sei sogar noch mit einem Eimer zum Regenrückhaltebecken gerannt, um Wasser zu holen. Doch der Wind habe das Feuer in alle Himmelsrichtungen getrieben. „Ich wählte die 112 - rief die Feuerwehr und die war dann auch ganz schnell am Einsatzort“, so der Imker. Dann habe er sich selber in Sicherheit bringen müssen.

Auch am Mittwochmittag waren ihm der Schreck noch sehr deutlich anzumerken. Niemals hätte er es für möglich gehalten, dass sich ein kleines Feuerchen in einer derartigen Geschwindigkeit ausbreiten kann.

Die Spuren des Brandes werden noch einige Tage deutlich zu sehen sein

Letztendlich hatte sich das Feuer von den Bienenstöcken am Regenauffangbecken bis hinter die Böschung – bis zur Straßenkante der B265 durch das hohe Gras gefressen. „Kurzzeitig mussten wir sogar die Bundesstraße in beide Fahrtrichtungen sperren“, erklärt Feuerwehrsprecher Mettke. Von mehreren Seiten — aus Richtung der B265 aber auch aus Richtung Lechenich kommend — hätten die Einsatzkräfte den Brand mit ordentlich Wasser bekämpft. Gegen 15.30 Uhr war das Feuer schließlich aus. Deutlich werden die Spuren des Brandes aber sicherlich noch einige Tage zu sehen sein.

Wie ein Sprecher der Polizei des Rhein-Erft-Kreises auf Anfrage erklärte, werde in solchen Fällen routinemäßig wegen fahrlässiger Brandstiftung ermittelt.

Feuerwehrsprecher Mettke warnt: Die Vegetation sei immer noch extrem trocken. Schon eine achtlos weggeschnippte Zigarettenkippe könnte zurzeit große Brände in der Natur – in Feld, Wald und Wiese verursachen.