TierquälereiUnbekannte schächten in Erftstadt Schafe auf einer Weide

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Ein Pommersches Landschaf steht auf einer Weide in Erftstadt.

Zwei Schafe wie dieses wurden von Unbekannten geschächtet. Die Täter ließen nur die Felle und die Eingeweide zurück.

Das Fleisch der Tiere auf der Weide in Erftstadt-Konradsheim war herausgeschnitten. Nur das Fell und die Eingeweide der Tiere haben die Täter zurückgelassen. Die Halterin hat Anzeige erstattet.

Angela Schumacher ist immer noch schockiert. Mit den Klauen eines Schafes im Maul kam einer ihrer Hunde bei der morgendlichen Runde am Dienstag zu ihr gelaufen. „Mich traf fast der Schlag“, berichtet sie. Sofort brach sie den Spaziergang mit ihren vier Hunden ab und lief zu der großen Wiese hinter dem Hof.

Im Kopf zählte die 54-Jährige ihre Tiere durch: die Alpakas, die Schweine und die Schafe. Mehrmals zählte sie nach, doch es blieb dabei: Zwei Schafe fehlten. Mit der ganzen Familie begab sich Schumacher auf die Suche. „Zuerst sah ich ganz am Ende des Grundstücks im Gebüsch nur das dunkle Fell am Boden“, berichtet sie.

Offenbar waren Täter mit Fachwissen am Werk

Da habe sie noch gedacht, die Tiere hätten sich im Zaun verfangen oder seien Opfer wilder Tiere geworden. Beim näheren Hinsehen musste sie jedoch feststellen, dass wohl Profis am Werk gewesen waren. „Alle Beine waren halb abgeschnitten, auch die Köpfe.“ Lediglich die Felle und die Eingeweide der Tiere hätten die Täter zurückgelassen. „Das Fleisch war herausgeschnitten“, berichtet Schumacher.

Schafe stehen auf einer Weide hinter dem Hof in Erftstadt-Konradweiher.

Die Tiere stehen auf einer Weide hinter dem Hof.

Ein befreundeter Schäfer habe sich die Kadaver noch am Dienstag angesehen und ihr erklärt: „Diese Tiere wurden geschächtet.“ Das sei deutlich an den durchgeschnittenen Kehlen zu erkennen. „Ich habe die Polizei informiert und direkt Strafanzeige gegen unbekannt gestellt“, sagt die Besitzerin.

Womöglich gezieltes Vorgehen

Sie geht davon aus, dass die Diebe gezielt vorgegangen sind. Denn vom Weg aus seien es noch gute 300 bis 500 Meter quer durchs Gelände bis an die Weiden. Diesen Weg hätten die Täter mit ihrer Beute auch wieder zurücklaufen müssen.

Von Bekannten hat Angela Schumacher im Verlauf des Dienstags von einem weiteren Fall gehört. In Erftstadt-Herrig waren im Juli 2022 ein Schaf und Hühner gestohlen und geschlachtet worden. Sie wurde umgehend aktiv. „Wir haben weitere Überwachungskameras montiert“, berichtet die Tierhalterin.

Außerdem holt sie jetzt ihr Tiere bei Anbruch der Dunkelheit von den hinteren Weiden zum Hof. Ihre acht Schafe hatte sie sich erst im Frühjahr zugelegt. „Damals hatte ich beschlossen, meine Tierherde zu vergrößern“, erzählt sie. Nach reiflicher Überlegung habe sie sich dabei für die Pommerschen Landschafe entschieden.

Angela Schumacher: „Sie sind besonders gutmütig.“ Wer in der Nacht zu Dienstag auffällige Beobachtungen an oder hinter der Frenzenstraße gemacht hat, wird gebeten, sich unter 02233/520 bei der Polizei zu melden.

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