ErftGoldErftstadt und Landwirte wollen neue Getreidesorte auf den Markt bringen

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Die am Projekt Beteiligten präsentierten ihr Vorhaben und dazu passend auch gleich ein mögliches Logo für die neue Getreidesorte ErftGold.

Die am Projekt Beteiligten präsentierten ihr Vorhaben und dazu passend auch gleich ein mögliches Logo für die neue Getreidesorte ErftGold.

Erftstadt – Das Bündnis pestizidfreies Erftstadt und Landwirte haben die Absicht, gemeinsam eine Getreidemarke auf den Markt zu bringen, die bei der Herstellung noch mehr Rücksicht auf die Natur nimmt. Die neue Sorte soll den Namen „ErftGold“ tragen. Bislang wird in der Region ganz überwiegend konventionell produziert, das heißt das Getreide wird hauptsächlich vor Pilzkrankheiten geschützt.

Die Sorte ErftGold soll sich auf dem Absatzmarkt behaupten zwischen dem Angebot an herkömmlichem Getreide und solchem, das biologisch angebaut wurde. Während der gesamten Vegetationsphase wird Erftgold nicht behandelt.

Auch Preis müsse attraktiv sein

Doch wie kam es zur Idee für die neue Getreidesorte? „Vertreter des Bündnisses und Landwirte haben sich durch eine Reihe von Gesprächen angenähert und erreicht, dass die Sichtweise zum Thema Landwirtschaft differenzierter wurde“, erklärt Landwirt Jörg Hoffsümmer. Belange der Landwirtschaft und der Ökologie sollten sinnvoll unter einen Hut gebracht werden. „Wir brauchen in der Produktion eine Wende. Doch das macht nur Sinn, wenn auch entsprechende Nachfrage am Markt herrscht“, betont Ulrich Eckhoff, Vorsitzender des Bündnisses pestizidfreies Erftstadt.

ErftGold müsse auch preislich attraktiv sein. Das ganze Vorhaben mache nur Sinn, wenn eine Wertschöpfungskette mit entsprechender Nachfrage geschaffen werde, betont Dr. Martin Wölfle, der als Vorsitzender der SPD für seine Partei ebenfalls dem Bündnis angehört.

Auf Gylphosat soll verzichtet werden

Ein Vorbild für das Erftstädter Vorhaben gibt es bereits im Südwesten Deutschlands. Unter dem Motto „Aus der Region – Für die Region“ wird in Baden-Württemberg das Kraichgau-Korn hergestellt. Eine Abordnung aus dem Kreichgau war fvor einiger Zeit für einen Tag zu Besuch in Erftstadt und schaute sich um. Ein Gegenbesuch soll dort demnächst folgen. In einer geplanten Vereinbarung zwischen Erftstädter Landwirten und dem Bündnis sollen eine Reihe von Schritten festgelegt werden.

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Zunächst sollen im Rahmen des Vortragsnaturschutzes Flächen mit einer Gesamtgröße von bis 200 Hektar dauerhaft für den Naturschutz zur Verfügung gestellt werden. Bislang gibt es schon etwa 150 Hektar an entsprechenden Blühstreifen zur Förderung der Insektenwelt. Dort wird nicht geerntet. Zusätzlich werden die Bankette entlang der Wege zu Blühstreifen umgestaltet. Auf den Einsatz von Glyphosat wird, mit Ausnahme von Notfallmaßnahmen, verzichtet.

Richtige Getreidemühlen müssen zur Verfügung stehen

Bündnis und Landwirte arbeiten auf die Gründung eines Vereins ErtftGold hin. Diese soll die Produktion auf einen möglichst hohen Anteil ungespritzter Produkte umstellen. Gemeinsam will man ErftGold vermarkten. Eine Werbekampagne soll das Vorhaben begleiten.

Landwirt Hoffsümmer und weitere Berufskollegen sind bereit, sich zu beteiligen. Der Friesheimer Bäckermeister Peter Weber hat überdies zugesagt, mit Getreide aus dem Kreichgau hergestellte Backwaren herzustellen und anzubieten. Diese sollen dann als Probeprodukte in Erftstadt getestet werden können. Das Korn soll beim nächsten Besuch von Erftstädtern im Kreichgau eingekauft werden.

Allerdings gibt es noch eine wichtige Frage zur Einführung der neuen Marke in Erftstadt zu klären. In der Region müssen die entsprechenden Getreidemühlen für ErftGold zur Verfügung stehen.

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