Erftstädter beseitigen Spuren der FlutGerätehaus bleibt Blessem erhalten

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Bei der Flutkatastrophe 2021 stand das Wasser im Gerätehaus der Blessemer Feuerwehr 1,20 Meter hoch.

Erftstadt-Blessem – Immer noch sind die Spuren der Flut vom 15. Juli 2021 im Gerätehaus der Feuerwehr Blessem deutlich zu sehen. „Das Wasser stand hier gut 1,20 Meter hoch“, berichtete Löschgruppenführer Norbert Faßbender und deutete auf den Schmutzrand. „Hier war einmal unsere Feuerwehrküche“, sagte er und zeigte den jetzt leeren und geputzten Raum. „Wir hatten für eine neue Küche gespart, die schon verpackt im Aufenthaltsraum gestanden hat“, sagte er. Jetzt sei auch die weg.

Diebstähle nach der Flut

Nur noch zu erahnen sind auch die Spinde, die in einer langen Reihe gefüllt mit der Einsatzkleidung gestanden haben. Kaum ein Utensil habe diese Flutwelle unbeschadet überstanden. „Und was uns die Flut nicht genommen hat, das wurde uns nach der Flut hier aus dem Gerätehaus gestohlen“, so Faßbender.

Immer noch ist er fassungslos über so viel Dreistigkeit. Dreimal sei nach der Flut ins Gerätehaus eingebrochen worden. Dabei seien ein Laptop, elektronische Materialien und die drei Edelstahlgrills gestohlen worden. Doch sie hätten auch sehr viel Gutes erfahren. Viele Menschen, Firmen und Kollegen anderer Feuerwachen hätten ihnen nach der Flut Geld gespendet.

Große Hilfsbereitschaft

„Die Hilfsbereitschaft war enorm“, sagte der Löschgruppenführer. Um die Spuren der Flut auch im Gerätehaus endgültig zu beseitigen, waren die Feuerwehrleute der Löschgruppe Blessem am Samstag schon früh zu ihrem Gerätehaus geeilt. Gekommen waren auch befreundete Feuerwehrleute aus Euskirchen-Niederkastenholz, Euskirchen-Kirchheim und aus Kerpen-Götzenkirchen. „In der Feuerwehrfamilie hilft man sich“, erklärte der Euskirchener Hauptbrandmeister Holger Christian. Auch einige Blessemer Bürger waren vorbeigekommen und packten einfach mit an. Alles musste schließlich raus, auch die alte und die neue Küche, die Spinde und die Holzverkleidungen im Aufenthaltsraum. Schnell füllte sich der gewaltige, insgesamt 32 Kubikmeter fassenden Container, der vor dem Gerätehaus stand. Schon am Mittag konnte Faßbender verkünden: „Wir sind so gut wie fertig.“

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Inzwischen steht auch fest, dass das Gerätehaus in Blessem erhalten bleibt. Das Feuerwehreinsatzfahrzeug steht zwar zurzeit an der Hauptwache in Liblar, aber es soll wieder nach Blessem kommen. In den nächsten Tagen werde der Feuerwehrbedarfsplan beschlossen, dann sei es auch amtlich: „Unser Gerätehaus wird wieder aktiviert“, so Faßbender. Vorher müsse noch ein Gutachter die Bausubstanz prüfen. „Der Bau ist von 1962, der hält“, ist Faßbender überzeugt. Freiwillige Blessemer Feuerwehrleute hätten es selber gebaut. Auch sein Vater Matthias Faßbender habe damals geholfen. „Das war alles reine Handarbeit“, sagte er.   

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