Traglufthalle errichtenFreibad in Erftstadt könnte auch Hallenbad sein

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Von einer Traglufthalle geschützt, könnte das Freibad in Lechenich das ganze Jahr über genutzt werden.

Von einer Traglufthalle geschützt, könnte das Freibad in Lechenich das ganze Jahr über genutzt werden.

Erftstadt-Lechenich – Eine Traglufthalle könnte es möglich machen, das Lechenicher Freibad auch im Winter zu nutzen. Im Sommer könnten dort weiterhin Familien und Jugendliche Badespaß unter freiem Himmel haben, im Winter würde es überdacht, Vereine und Schulen könnten trainieren.

Diesen Vorschlag hatte die Technische Beigeordnete und unabhängige Bürgermeisterkandidatin Monika Hallstein gemacht, jetzt hat der Stadtsportverband (SSV) die Idee aufgegriffen. Er wendet sich an Bürgermeister Volker Erner mit der Anregung, das Schwimmbecken zu sanieren und eine Traglufthalle zu errichten. Finanziert werden könnte das Projekt über den von Land und Bund finanzierten Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten.

Erftstadt: Wenig Möglichkeiten zu schwimmen

Das mache die Sache allerdings dringlich: Die Stadt müsste bis zum 16. Oktober einen Förderantrag bei der Bezirksregierung stellen. Ein entsprechender Ratsbeschluss könne aber bis zum 30. Oktober nachgereicht werden, schreibt Stadtsportverbandsvorsitzender Peter Kaulen-Windgassen.

Dringend sei das Projekt noch aus einem andren Grund: Kaulen-Windgassen sieht mindestens einen Jahrgang Nichtschwimmer in Erftstadt heranwachsen. Tatsächlich hat man in Erftstadt auf absehbare Zeit nicht sehr viele Möglichkeiten, schwimmen zu gehen. Die Freibäder in Kierdorf und Lechenich müssen wegen der Corona-Reglen die Besucherzahlen streng begrenzen, das Strandbad am Liblarer See bleibt gleich ganz geschlossen.

Stadtsportverband bemängelt Zustand

Das Hallenbad Liblar wird saniert, das Schulschwimmbecken wird im Zuge der Sanierung des Schulzentrums ebenfalls schließen. „Ein Zustand, der für den Schwimmsport und die Erhaltung der Schwimmfähigkeit der Schülerinnen und Schüler und der allgemeinen Schwimmbadnutzer untragbar ist“, schreibt der Stadtsportverband.

Der sieht nun die Gelegenheit, die Traglufthalle zu bauen, ohne den städtischen Haushalt zu belasten, bei 100-prozentiger Förderung mit maximal 1,5 Millionen Euro für Hochbau- und 750 000 Euro für Tiefbaumaßnahmen. 47 Millionen Euro stellt das Land in diesem Jahr bereit, 31 Millionen im Jahr 2021.

Kassen und Umkleiden weiter nutzbar

Der Vorteil der Traglufthalle wäre, dass sie nur im Winter über das Becken gestülpt würde. Kasse und Umkleiden könnten weiter genutzt werden, die Besucher gingen durch eine Schleuse ins Bad. Laut Kaulen-Windgassen wäre auch die Sanierung des undichten Beckens von der Finanzierung abgedeckt, die Stadt müsste nur die Betriebskosten tragen.

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Er sieht die Traglufthalle als temporäre Lösung, bis die anderen Bäder saniert sind. Hallstein dagegen schreibt, wenn die Vereine die Traglufthalle nutzten, würden im Liblarer Hallenbad mehr Zeiten für alle frei: „Das ist ein willkommener Nebeneffekt.“

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